Rettung für das Eierhäuschen

Foto: Wikimedia Commons/Stepke87/CC BY-SA 3.0

Für die Restaurierung des denkmalgeschützten Eierhäuschens am Rande des Spreeparks direkt an der Spree in Berlin möchte der Senat zehn Millionen Euro aus dem neuen "Sondervermögen Infrastruktur der wachsenden Stadt" (SIWA) zur Verfügung stellen. Für das seit 1991 geschlossene und seitdem stark verfallene Gebäude stellt man sich in der Stadt eine künstlerisch-gastronomische Einrichtung vor, die vermietet oder verpachtet werden könnte. Eine Lösung des Verkaufs an private Investoren sei laut Aussage der Senatsverwaltung keine Option, denn für diese wäre die teure, denkmalgerechte Sanierung nur als exklusiver Wohnsitz oder Hotelanlage in Spreenähe interessant. Für die gewerbliche Nutzung ist auch ein eigener Bootssteg angedacht, um Kundschaft von Wasser her in das Ausflugslokal zu transportieren.

Eierhäuschen_1898
Eierhäuschen 1898

Das Eierhäuschen diente auch als Schauplatz eines Kapitels des Romans Der Stechlin von Theodor Fontane und war über viele Jahre eine Schifferkneipe, brannte mehrere Male komplett ab. In der DDR-Zeit bis Anfang der 1970er Jahre zählte das Ende des 19. Jahrhunderts erbaute Eierhäuschen zu den beliebtesten Ausflugsgaststätten im Norden des Stadtbezirks Treptow. Teile des Hauses dienten darüber hinaus zeitweilig als Requisitenkammer des Fernsehfunks. 1970–1973 ließ der Rat des Bezirks Treptow das Gebäude rekonstruieren und in Teilen umbauen. Nach der Wende, 1991 wurde das Lokal zusammen mit der Abwicklung des Kulturparks Plänterwald geschlossen.

Über die Jahre gab es immer wieder Überlegungen, das Gebäude vor dem Verfall zu retten, alle scheiterten jedoch an dier Finanzierung. 2014 sollte durch das Land Berlin und den Bezirk Treptow-Köpenick ein gemeinsames Nutzungskonzept mit dem landeseigenen Spreepark gefunden werden, daran arbeitet man derzeit noch immer. Das Gebäudedach ist nun gesichert, weitere dringend notwendige Bauvorhaben werden erwartet. Ein neuer Zaun soll das Eierhäuschen nun schützen.