Tierschutz: Fettchemie-Abbruch verzögert sich

Der Rückbau der ehemaligen Chemiefabrik Fettchemie in Mohsdorf war lange genehmigt, sollte bereits im letzten Jahr erfolgen. Die Gesellschaft zur Entwicklung und Sanierung von Altstandorten (Gesa), der das Gelände gehört, hatte 2013 bei der zuständigen Bodenschutzbehörde im Landratsamt Planungsunterlagen eingereicht. Für 2014 war der Rückbau eines großen Teils des Gebäudeensembles geplant. Man erstellte einen Plan für Sicherungs- und Sanierungsmaßnahmen. Doch die Behörde verlangte eine Nachbesserung und begründete den Schritt damals mit aufwenigen Untersuchungen. Inzwischen seien diese allerdings abgeschlossen und der Sanierungsplan von den unteren Bodenschutz-, Wasser- und Immissionsschutzbehörden genehmigt. Auch der Abbruch könnte nun starten, dafür hatte das Landratsbauamt Mittelsachsen die Genehmigung erteilt.

Doch der Tierschutz macht jetzt dem Vorhaben zumindest vorerst einen Strich durch die Rechnung. Fledermäuse und andere schützenswerte Tierarten, die auf dem Grundstück heimisch sind, müssen vor der Rückbauphase umgesiedelt werden. Entsprechende Gespräche und Planungen hierfür laufen derzeit.

Ein nicht zu verachtendes Thema auf dem Gelände sind die Altlasten. Laut des Eigentümers liegen auf dem Fettchemie-Gelände Hexachorcyclohexan und seine Isomeren (chemische Verbindungen) vor. Diese müssten aufwendig entfernt und der Boden aufbereitet werden. Chemische Altlasten sind immer ein Hemmnis für Investoren oder Projektplaner. Zur Revitalisierung solcher Brachen können laut sächsischem Gesetz die Investoren von den Kosten der Altlastensanierung ganz oder teilweise befreit werden, um ein Ansiedeln attraktiv zu machen. Derzeit bereitet man auch die Sanierung des Geländes planerisch vor. Ist der Abbruch vollzogen und die Sanierung abgeschlossen, möchte man den Standort vermarkten und für eine gewerblich-industrielle Nachnutzung bereitstellen.