Olympisches Dorf Berlin-Elstal

Das ehemalige Olympische Dorf der Olympischen Sommerspiele 1936 in Berlin befindet sich im heutigen Elstal (heute Ortsteil von Wustermark). Die Häuser wurden erstmals massiv gebaut, da Adolf Hitler die Anlage nach den Olympischen Spielen für militärische Zwecke nutzen wollte. In den Sportlerunterkünften lag im Gemeinschaftsraum eine Broschüre aus. Das olympische Dorf wurde von Werner und Walter March geplant. In der Gemarkung der Gemeinde Dallgow-Döberitz errichtete man rund zehn Kilometer vor den Toren Berlins in den Jahren von 1934 bis 1936 das olympische Dorf. Die Landschaftsarchitektur erinnerte an die damaligen geographischen Gegebenheiten des deutschen Reiches, so hatte jedes Haus den Namen einer deutschen Stadt, das Speisehaus der Nationen hieß zum Beispiel Haus Berlin. Es bestand aus einem Empfangsgebäude, etwa 140 einstöckigen und fünf zweistöckigen Wohnbauten, einem großen Speisehaus, einem Küchenhaus, dem Hindenburghaus, dem Kommandantenhaus, einer Sporthalle, einer Schwimmhalle, einer Sauna sowie einem Ärzte- und Krankenhaus. Das Speisehaus Haus der Nationen bestand aus 38 Speisesälen, die jeweils einer Nation zur Einnahme des Essens und der Geselligkeit diente. Im Hindenburghaus gab es Unterhaltungsveranstaltungen.

Nachdem die olympischen Spiele beendet waren, wurden auf dem Gelände eine Infanterieschule und ein Infanterielehrregiment untergebracht. Das Speisehaus der Nationen wurde als Militärhospital, genannt Olympialazarett eingerichtet. Diese Nutzung war bereits beim Entwurf des Gebäudes berücksichtigt worden: Im zweiten und dritten Stock wurden große Terrassen angelegt, auf die der Kranke mitsamt Bett geschoben werden konnte.

Nach Ende des Krieges zog die sowjetische Besatzungsarmee auf dem Gelände ein und nutzte es bis zum Abzug 1992. Die größten noch halbwegs erhaltenen Ruinen auf dem Gelände sind das Haus der Nationen, die ehemalige Schwimmhalle und einige Mannschaftsunterkünfte. In einem guten Zustand befindet sich die Turnhalle. Die Schwimmhalle wurde in den 1990er Jahren durch ein Feuer so stark beschädigt, dass sie als Schwimmhalle kaum noch nutzbar ist. im Zuge der Gebietsreform in den 1990er-Jahren wurde das Gelände unter dem Protest der Dallgower Gemeindevertretung der Nachbargemeinde Wustermark, Ortsteil Elstal zugeschlagen.

Das olympische Dorf steht unter Denkmalschutz und ist von April bis Oktober täglich ab 10 Uhr, auch mit fachkundiger Führung, zu besichtigen. Die DKB Stiftung für gesellschaftliches Engagement hat das historische olympische Dorf erworben und kümmert sich um den Erhalt der verbliebenen Gebäude, die durch die militärische Nutzung der Nachkriegszeit nicht gepflegt wurden. In den letzten Jahren wurde das Haus, in dem Jesse Owens während der Spiele wohnte, rekonstruiert.

Offizielle Website des Historischen olympischen Dorfes von 1936

Quelle: Wikipedia

Dokumenten Information
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Dokument erstellt am 26.09.2010
Letzte Änderung am 30.06.2014

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André Winternitz, Jahrgang 1977, ist freier Journalist und Redakteur, lebt und arbeitet in Schloß Holte-Stukenbrock. Neben der Verantwortung für das Onlinemagazin rottenplaces.de und das vierteljährlich erscheinende "rottenplaces Magazin" schreibt er für verschiedene, überregionale Medien. Winternitz macht sich stark für die Akzeptanz verlassener Bauwerke, den Denkmalschutz und die Industriekultur.