Das Funkhaus am Raderberggürtel im Kölner Stadtteil Marienburg, in dem seit den frühen 1980er Jahren und bis 2003 die Deutsche Welle beheimatet war, soll, nachdem bereits 2013 der Abbruch beschlossen war, der 138 Meter hohe Turm in 2016 gesprengt werden. Vor der Sprengung muss der Bau umfangreich entkernt werden, da sich dort große Mengen gesundheitsschädlichem Spritzasbest befinden. Geplant ist die Sprengung in zwölf bis achtzehn Monaten. Für eine Sprengung hatte man sich entschieden, da ein jahrelanger Abbruch für die unmittelbaren Nachbarn eine zu hohe Lärmbelästigung bedeutet hätte.
So schnell die Kernfaltsprengung - dabei klappt ein Gebäude wie ein Zollstock zusammen - auch realisiert werden soll, so kompliziert wird diese doch. Der Abstand zum benachbarten Gebäude beträgt lediglich 35 Meter, in der Nähe befinden sich Firmen, eine Schule und private Wohnhäuser. Dazu soll ein Sicherheitsradius von rund 200 Metern um das Hochhaus angelegt und alle Menschen dort für den Zeitraum der Sprengung evakuiert werden.
20.000 Quadratmeter Asbest warten bis dahin noch auf die Bauleute. Das gesamte Gebäude wird mit einer Schutzhülle hermetisch verschlossen, die jeweiligen Sanierungsbereiche mittels Unterdruck gesichert. Mitarbeiter müssen eine Personenschleuse mit Dusche und Umkleidekabine benutzen, um keine Asbestsporen oder -fasern mit ins Äußere zu nehmen. Nach dem Abschluss der Arbeiten wird der Bereich mit entsprechenden Messgeräten kontrolliert. Sind alle Werte im Rahmen, kann der Sprengtrupp anrücken. (aw)