Freitagabend (25. September) wurde die Feuerwehr kurz nach 19 Uhr an die Einmündung An der Schwemme/Herrenstraße in der Nähe der Stadtwerke-Zentrale zum ehemaligen, denkmalgeschützten Schwemme-Brauhaus in Halle (Saale) gerufen. In diesem war aus bislang ungeklärter Ursache ein Feuer ausgebrochen, binnen weniger Minuten brannte der ganze Dachstuhl. Das als Schwemme-Brauerei bekannte und 1718 als Brauhaus "Zum Pelikan" erbaute Ensemble gilt als eines der bedeutendsten Baudenmal der Stadt und ist auf der Roten Liste gezeichnet. Der Teil, der Opfer der Flammen wurde, stammt aus dem Jahr 1905. Das Feuer war so heftig, das die Wehrleute das Gebäude wegen akuter Einsturzgefahr nicht betreten konnten.
Nach dem Brand wird die Kritik an der Stadt lauter, der eine Hälfte des Baudenkmals gehört und die unlängst Sicherungsmittel von etwa 300.000 Euro aus dem Städtebauprogramm für das Gebäude zur Verfügung hatte. Doch nichts war bisher geschehen, kritisiert der Verein "Schwemme e.V." unter dem Dach des Arbeitskreises Innenstadt (AKI) den es seit Anfang des Jahres gibt und der das Denkmal retten möchte. Dessen Vorsitzender Stephan Schirrmeister machte am Freitagabend seinem Unmut gegenüber der Stadt Luft. Demnach lasse die Stadt das Gebäude seit Jahren verfallen, wimmele Nutzungskonzepte des Vereins grundlegend ab. Jetzt können, sobald alle Glutnester gelöscht und die Statik geprüft ist, die Brandursachenermittler ihre Arbeit aufnehmen. Die Schwemme-Brauerei galt als letzter bedeutender Teil der historischen Klaustorvorstadt. (aw)