Die charakteristische historische Großüberdachung der Gedenkstätte Deutsche Teilung in Marienborn wird saniert. Insgesamt 2,3 Millionen Euro stehen dafür zur Verfügung. Die Summe ist zu gleichen Teilen vom Land Sachsen-Anhalt und der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) bereitgestellt worden. Damit sollen die 40 Jahre alten und 10.000 m² großen Überdachungen der ehemaligen LKW-, PKW-, Veterinär- und Zollkontrolle der größten Grenzübergangsstelle der DDR bis Ende 2015 in insgesamt vier Bauabschnitten erneuert werden. Vorgesehen ist, die Dachflächen denkmalgerecht zu sanieren, um den Bestand des einmaligen historischen Ensembles langfristig sicher zu stellen.
Für Sachsen-Anhalts Kultusminister Stephan Dorgerloh kommt Gedenkstätten wie der in Marienborn eine zentrale Bedeutung bei der Erinnerung an die deutsche Teilung zu. „Unsere Generation hat die Mauer noch selbst miterlebt“, so Kultusminister Stephan Dorgerloh. „Die nachfolgenden Generationen kennen den Staat, der sich selbst einmauerte und die Freiheit seiner Bürger mit Panzersperren, Schießbefehlen und Stacheldraht zu verhindern suchte, nur noch aus den Geschichtsbüchern. Deshalb müssen wir die Erinnerung an dieses Unrecht an authentischen Gedenkorten wach halten.“
Staatsministerin Monika Grütters hält es auch 25 Jahre nach dem Fall der Mauer für eine herausragende Aufgabe, sich mit der SED-Diktatur und ihren Folgen auseinanderzusetzen: „Bei aller Freude über das Ende der deutschen Teilung dürfen wir das menschenverachtende Grenzregime der DDR und seine Opfer nicht vergessen. Insbesondere die Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn leistet hier einen wesentlichen Beitrag. Dass der Bund, gemeinsam mit dem Land Sachsen-Anhalt, die notwendige Sanierung der für den Eindruck der früheren Grenzübergangsstelle so charakteristischen Großdächer jetzt realisiert, trägt der Bedeutung dieses Geschichtsortes in hohem Maße Rechnung.“
Die Arbeiten werden in enger Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt durchgeführt. Die Gedenkstätte bleibt auch während der Bauarbeiten für Besucherinnen und Besucher geöffnet.
Der Grenzübergang Marienborn nahe Helmstedt wurde am 1.Juli 1945 als Alliierte Kontrollstelle eröffnet. Er entwickelte sich im Verlauf des Kalten Krieges zur größten Grenzübergangsstelle an der innerdeutschen Grenze. Allein von 1985 bis 1989 wurden dort 34,6 Millionen Reisende abgefertigt. Seit Oktober 1990 stehen die ehemaligen Grenzabfertigungsanlagen der DDR bei Marienborn unter Denkmalschutz. Am 13. August 1996 wurde auf dem Gelände der ehemaligen Grenzübergangsstelle die mehr als 7 Hektar große Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn durch das Land Sachsen-Anhalt eröffnet. Besucher können bei freiem Eintritt u.a. Passkontrolle, PKW-Einreise und Kommandoturm erkunden. Die Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn ist Bestandteil der Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt und wird seit 2009 auch durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien institutionell gefördert.