Am 28.10.2014 genehmigte die Untere Denkmalbehörde des Bezirksamts Treptow-Köpenick von Berlin den Abbruch der Überreste des ehemaligen Jagdschlosses Schmöckwitz in der Wernsdorfer Straße. Die Genehmigung wurde mit der Auflage erteilt, dass der Abbruch durch ein qualifiziertes Bauforschungsbüro zu begleiten und zu dokumentieren ist. Das ehemalige Jagdhaus Friedrich I. in Schmöckwitz ist durch Brand und Vandalismus seit Jahren dem Verfall preisgegeben. Die Reste des ursprünglichen Fachwerkhauses sind nach Prüfung nicht überlieferungsfähig. Das konstruktive Fachwerkgerüst ist vollständig zerstört, die 1926 davor geblendete Ziegelfassade nicht tragfähig und nicht erhaltungswürdig. Daher wurde im Einvernehmen mit dem Landesdenkmalamt Berlin dem Abbruch zugestimmt.
Christian Breer, Leiter der Unteren Denkmalbehörde: „Ich persönlich bedaure den Verlust dieses wichtigen Zeugnisses preußischer Residenzgeschichte sehr. Es wäre jedoch nach dem Vandalismus und den zahlreichen Bränden im Haus unzumutbar vom neuen Eigentümer eine Wiederherstellung zu fordern. Eine solche Rekonstruktion könnte zwar ein Bild der Geschichte überliefern, hätte mit der historischen Bausubstanz nichts zu tun und wäre nicht authentisch.“
Das Jagdhaus war zwar durch die Ausweisung in der Berliner Denkmalliste vom 14.06.2001 als Baudenkmal denkmalrechtlich geschützt, ist aber durch Vandalismus, ausbleibender Nutzung und schließlich Brand zerstört. Es wurde 1702 im Auftrag von König Friedrich I. von Preußen errichtet und war Teil einer einzigartigen Residenzlandschaft. Das bis dahin mittelalterlich geprägte Berlin wurde in seiner Regierungszeit zu einer prächtigen barocken Residenzstadt ausgebaut.
So bestimmten Stadtpaläste und respektable Bürgerhäuser den Schloss- und Regierungsbereich Berlins. Andreas Schlüter setzte mit dem Schlossumbau des Berliner Stadtschlosses Maßstäbe. In seiner Regierungszeit entstanden außerdem ab 1694 das Zeughaus, das Schloss Monbijou (1703), ab 1695 das Schloss Charlottenburg, ab 1695 die Parochialkirche, das Friedrichshospital und vom Jahre 1701 an die beiden Dome auf dem Gendarmenmarkt. Das Jagdhaus Schmöckwitz wurde vom königlichen „Hof-Baumeister“ Martin Grünberg entworfen und bildete den südlichen Endpunkt eines königlichen Jagdreviers.
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