Völlig überraschend haben Bagger an der Südzentrale mit dem Abriss begonnen. Laut Angaben der BGI Unternehmens- und Immobilienbeteiligungs GmbH wurden Teile des Daches am einsturzgefährdeten Industriedenkmal entfernt - Auslöser waren spielende Kinder, die zuvor auf dem Gelände aufgegriffen wurden. Es geht weiter draum, das Gelände zu sichern, von näheren detaillierten Abrissplänen hat auch die Stadt Wilhelmshaven keine Informationen. Der Eigentümer hatte der Stadt zwar zugesagt, einen Abrissplan vorzulegen, zwingend ist dies allerdings nicht.
Für den Erhalt der Südzentrale hatten sich neben einem eigens gegründeten Verein hunderte Wilhemshavener eingesetzt. Der Verein zum Erhalt der Südzentrale e. V. hatte ein Gutachten zum Erhalt und einen Dokumentarfilm zum Gebäude fertigen lassen. Immer wieder kam es zu Menschenketten oder Veranstaltungen zugunsten der Südzentrale. Bis heute allerdings hatte man leider keinen Investor gefunden, der sich dem Gebäude annehmen wollte.
Laut der Stadt Wilhelmshaven besteht die einzige Möglichkeit darin, die denkmalgeschützte Fassade zu erhalten, die hinteren Gebäude abzureißen und durch einen Neubau zu ersetzen. Dann könnten dort sämtliche städtischen Kunsteinrichtungen Platz finden. Der Verein favorisiert einen Kauf den Geländes und eine gemeinsame Planung mit Eigentümer und Stadt. Auch eine Bürgerstiftung ist im Gespräch. Laut Vereinsvorsitzendem Rüdiger Nietiedt könnten sich externe Mittel aus Förderprogrammen, Stiftungen und privaten Investoren organisieren lassen.
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hatte Oberbürgermeister Andreas Wagner (CDU) zuletzt aufgefordert, die Abbruchgenehmigung zurückzunehmen. In Anbetracht der ersten Arbeiten allerdings sieht es so aus, als wäre das Ende des Gebäudes nun gekommen.