Vorhaben für die stark verfallenen Areale der ehemaligen Heilstätten in Beelitz gab es in den vergangenen zehn Jahren viele. Und leider ist es oft bei gut gemeinten Planungen geblieben, nur wenige Sanierungen oder Neunutzungen wurden realisiert. Während einige Gebäude inzwischen saniert oder durch Neubauten ergänzt, zwei Rehabilitationskliniken, ein Parkinson-Fachkrankenhaus eingerichtet sowie ein Teil in Bahnhofsnähe mit Einfamilienhäusern bebaut wurde, verfallen nach wie vor viele denkmalgeschützte, architektonisch sehenswerte und erhaltenswerte Gebäude. Jetzt soll sich das ändern, zumindest teilweise.
Die HPG-Projektentwicklungs GmbH startet im März das Projekt "Heilstättenpark", in dessen Mittelpunkt ein Baumwipfel-Pfad steht, über den man zwischen Kiefern und Laubbäumen in 20 Meter Höhe rund um die Frauenklinik-Gebäude wandeln kann. Die Konstruktion aus 2,20 Meter breiten Holzplanken soll über Stahlpfeiler führen, die im Abstand von 20 Metern platziert werden und zu einer dreieckigen Schlussplattform führen. Erreichen wird man den Baumwipfel-Pfad über einen 40 Meter hohen Aufgangsturm mit Aufzug in der Mitte des Areals. Im ersten Bauabschnitt soll der Pfad 310 Meter lang werden, mit einigen Aufweitungen und Erlebnismomenten augestattet. Langfristig sind 1.000 Meter geplant. Investiert werden sollen im ersten Baubaschnitt etwa 6,6 Millionen Euro. Die Bauanträge sind gestellt, der Bebauungsplan beschlossen.
Für den Baumwipfel-Pfad möchte man die Ruine der Frauenheilstätte unberührt lassen, damit Besucher den weiteren Verfall und natürlich auch die noch immer anmutende Schönheit der Gebäude von hoch oben verfolgen können. Das Chirurgie-Gebäude soll saniert und später als Haupteingang zum Baumwipfel-Pfad funktioniert werden. Um "ungebetene" Gäste fernzuhalten, möchte man die weiter verfallenden Gebäude ebenerdig sichern, den Zugang verhindern und mit speziellen Zäunen umstellen.
Das gesamte Vorhaben soll etwa 200.000 Besucher im Jahr anlocken, kalkuliert wird mit Eintrittspreisen um die acht bis neun Euro. Es wäre der erste Baumwipfelpfad im Land Brandenburg und auch für die Bewerbung der Stadt Beelitz für die Landesgartenschau 2019 ein besonderer Mehrwert. Den Besucher soll die Kombination aus Natur, Geschichte und Architektur locken.