Der nordrhein-westfälische Stadtentwicklungsminister Michael Groschek will brachliegende Fläche innerhalb der Städte und Gemeinden wieder nutzbar machen. Die Landesregierung hat daher den neuen Flächenpool NRW ins Leben gerufen, um die Kommunen bei der Wiedergewinnung von innerstädtischen Brachflächen zu unterstützen. In diesem Jahr sind zunächst 20 Kommunen in den Flächenpool NRW aufgenommen worden. Im Frühjahr hatte Groschek alle Städte und Gemeinden aufgerufen, sich mit ihren innerstädtischen Brachflächen für das neue Programm zu bewerben: „Etwa jede zehnte Kommune in NRW ist diesem Aufruf gefolgt, rund die Hälfte von ihnen erhält nun eine Zusage. Es gibt in Nordrhein-Westfalen tausende Hektar ungenutzter Brachflächen innerhalb der Stadt- und Gemeindegrenzen. Um unseren Flächenverbrauch zu reduzieren wollen wir diese Gebiete für Menschen wieder nutzbar machen. Dafür ist der Flächenpool NRW genau das richtige Werkzeug.“
Die folgenden 20 Städte und Gemeinden können sich nun über eine Zusage freuen: Arnsberg, Beckum, Brakel, Bornheim, Espelkamp, Hamm, Hattingen, Herten, Kerpen, Kevelaer, Kleve, Krefeld, Leverkusen, Marienheide, Nordwalde, Rhede, Schmallenberg, Soest, Wesseling, Wuppertal. Für alle anderen Bewerber besteht im Herbst erneut die Möglichkeit im Rahmen einer zweiten Bewerbungsrunde zum Zuge zu kommen.
Schon in diesem Monat wird der Flächenpool NRW in den ersten Städten und Gemeinden seine Arbeit aufnehmen. Er schickt Moderatoren in die Kommunen, deren Ziel es ist, im engen Dialog mit der Kommune und dem Flächeneigentümer neue Entwicklungsperspektiven individuell für den jeweiligen Standort zu erarbeiten. Als Grundlage hierfür dienen schriftliche Vereinbarungen, in denen sowohl die Kommune als auch der Flächeneigentümer ihre Mitwirkung verbindlich zusagen. Das Land NRW unterstützt das Projekt mit insgesamt 1,8 Millionen Euro.
Der Flächenpool NRW hat sich schon während der Pilotphase bewährt: Innerhalb von zwei Jahren wurden 41 Standorte mit insgesamt 170 Hektar Fläche bearbeitet. An zwei Drittel dieser Standorte sind die Gebiete inzwischen einer neuen Nutzung zugeführt worden, oder werden in absehbarer Zeit reaktiviert. So wird beispielsweise in Nordwalde derzeit auf dem rund 3 Hektar großen Gelände einer früheren Baumwollspinnerei unter Erhaltung historischer Gebäudeteile ein neues Wohnquartier realisiert. Und in Troisdorf ist es am Standort „TroPark“ gelungen, auf 4,8 Hektar Fläche einen bestehenden Gewerbestandort in Innenstadt-Randlage zu sichern und zu erweitern.
Mit der Durchführung des Flächenpools NRW hat das Land die Landestochter NRW.URBAN, in Kooperation mit der BahnflächenEntwicklungsGesellschaft NRW mbH beauftragt. Weitere Informationen zum Flächenpool NRW und zur nächsten Bewerbungsrunde im Herbst werden unter www.nrw-flaechenpool.de bereit gestellt.
Foto: Bernd Kasper/pixelio.de