Spremberg (pm/aw). Die Spremberger Stadtverordnetenversammlung hat in der letzten Woche dem Aufstellungsbeschluss für den Solarpark „Hühnerwasser und Wolkenberg“ ihre Zustimmung gegeben. Dies ist mit einer geplanten Gesamtspitzenleistung von bis zu 300 MW ein weiteres PV-Großprojekt, welches die EP New Energies (EPNE) im Auftrag und in Kooperation mit der LEAG in der Lausitz entwickelt und umsetzt. Die Projektplanung sieht dafür Flächen in einem Umfang von insgesamt 350 Hektar im wieder nutzbar gemachten Rekultivierungsgebiet des Tagebaus Welzow-Süd an der Straßenverbindung zwischen Spremberg und Papproth vor. Nach dem Vorbild der PV-Parks Dissen und Kraftwerk Boxberg möchte EPNE auch bei diesem Projekt sein Konzept des Grünen Solarparks umsetzen.
Der LEAG-Vorstandsvorsitzende Thorsten Kramer freute sich über die erste Hürde, die das Solarpark-Projekt ,Hühnerwasser und Wolkenberg‘ mit der Entscheidung der Spremberger Stadtverordneten genommen hat: „Dank der guten Vorbereitung unseres Projektentwicklers gemeinsam mit den Fachbereichen der LEAG können wir hier einen weiteren Schritt beim Ausbau unseres Grünstrom-Portfolios machen, das Grundlage für den erfolgreichen Transformationsprozess der LEAG hin zu einem modernen und breit aufgestellten Energie-, Infrastruktur und Service-Unternehmen ist. Wir wollen die heute 7 Gigawatt konventionelle Stromerzeugungsleistung der LEAG vollständig durch erneuerbare Stromerzeugungsleistung ablösen und den Leistungsumfang sogar noch ausbauen. Unsere aktuelle Projektpipeline, die wir in Kooperation mit EPNE entwickelt haben, umfasst bereits jetzt Projekte im Umfang von zwei Gigawatt, die bereits in der Planung und zum Teil in Genehmigungsverfahren sind. Unsere künftigen Solar- und Wind-Gigawatt-Factories siedeln wir dabei bewusst im Umfeld der großen Lausitzer Zentren an, weil wir mit Grünstrom, der zunehmend ein Wirtschaftsfaktor sein wird, die Strukturentwicklung dieser Region aktiv unterstützen wollen. Gleichzeitig ist Grünstrom auch die Basis für die erfolgreiche Ansiedlung von Projekten zur mobilen und energetischen Nutzung von Wasserstoff.“
Der Aufstellungsbeschluss markiert den Beginn der Bauleitplanung, welche eine detaillierte Projektplanung mit Umweltprüfung umfasst. Das Ziel ist die Ausweisung der Flächen für die Nutzung von Solarenergie. Das Begrünungskonzept für den Solarpark sieht eine ökologische Flächenaufwertung zugunsten der regionalen Biodiversität vor – kombiniert mit Maßnahmen zur Erhaltung sowie Weiterentwicklung bestehender Biotope und Strukturen. Großzügige Freibereiche für Offen- und Halboffenlandarten sowie Blühstreifen entlang der Wege sollen die Fläche aufwerten und gleichzeitig einen landschaftlichen Reiz bieten. Zusätzlich wird ein mindestens 60 Meter breiter Wildtierkorridor für Großsäuger angelegt, wobei die vorhandenen Strauch- und Gehölzstrukturen erhalten werden. Damit verknüpft der Solarpark ,Hühnerwasser und Wolkenberg‘ die klimaneutrale Stromerzeugung mit einer Verbesserung der Biodiversität.
„Auch beim PV-Park ,Hühnerwasser und Wolkenberg‘ arbeiten wir eng mit der Gemeinde zusammen und setzen das bislang einzigartige Konzept des Grünen Solarparks um. Damit fördern wir die ökologische Vielfalt und passen die Anlage durch landschaftsarchitektonische Maßnahmen in das Landschaftsbild ein“, erklärt EPNE-Geschäftsführer Dominique Guillou. „Zusammen mit dem bis zu 300 MWp starken PV-Park haben wir allein für unseren Kooperationspartner LEAG nun bereits deutlich über 1 GW an Wind- und PV-Projekten in laufenden Genehmigungs- und Bauleitverfahren. Diese Projekte bilden die Basis für die Transformation der Lausitzer Tagebaue hin zu CO2-neutralen Energie- und Wirtschaftsregionen.“