Plattenburg (pm/aw). Am vergangenen Samstag, den 8. Oktober 2022 feierte die Gemeinde Plattenburg zusammen mit der Jugendbauhütte Brandenburg der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) auf der Gutsanlage Hoppenrade in der Prignitz ein Fest zum Abschluss der Arbeiten am translozierten Käsetrockenturm, der damit der Öffentlichkeit übergeben wurde.
Das sicher einmalige kleine Gebäude musste an seinem ursprünglichen Standort demontiert werden und wurde gründlich saniert an anderer Stelle des Hofes wieder aufgebaut. Der Käsetrockenturm ist jetzt von der Dorfstraße aus sichtbar. Die Arbeiten führte die Jugendbauhütte Brandenburg durch, die – betreut von pädagogischen Leitern der Internationalen Jugendgemeinschaftsdienste (ijgd) – jungen Menschen ein Freiwilliges Soziales Jahr in der Denkmalpflege ermöglicht. Das Kleinod ist eines der ganz wenigen Exemplare einer verschwindenden Denkmalgattung.
In den bundesweit 16 Jugendbauhütten können Jugendliche zwischen 16 und 26 Jahren ein Freiwilliges Soziales Jahr in der Denkmalpflege absolvieren. Sie erlernen dabei einen spezifisch praktischen und theoretischen Zugang zur Denkmalpflege. Durch den freiwilligen einjährigen Einsatz erhalten viele Jugendliche aber auch Klarheiten über ihre Fähigkeiten und beruflichen Neigungen.
Betreut von pädagogischen Leitern der Internationalen Jugendgemeinschaftsdienste (ijgd) und an der Seite erfahrener Handwerker und Architekten, bei Denkmalbehörden und Denkmalorganisationen ermöglicht das FSJ – unabhängig von der späteren beruflichen Entscheidung – einen unmittelbaren Einblick in die Vielfalt denkmalpflegerischer Themen. Dazu gehören auch sechs über das Jahr verteilte Seminarwochen, in denen allgemeine Grundlagen der Denkmalpflege vermittelt werden, wie die Geschichte und Grundlagen von Denkmalschutz und Denkmalpflege, die Bedeutung des europäischen Kulturerbes, Stil- und Materialkunde sowie Forschungs- und Arbeitsmethoden. Auch die rechtlichen Grundlagen und die einschlägigen Berufsbilder spielen in den Seminaren eine Rolle.
Die Beteiligung junger Menschen aus dem Ausland und das damit verbundene interkulturelle Lernen sind ebenfalls Teil des Konzepts. Der Erfolg der Jugendbauhütten hängt nicht zuletzt von der finanziellen Absicherung durch Spenden, Stiftungen und Partner der öffentlichen Hand ab.