Potsdam (pm/aw). Für das KreativQuartier (KQ) der Projektpartner Glockenweiß GmbH und ASSIDUUS Development GmbH wurde die Baugenehmigung erteilt. Auf dem rund 11.000 qm großen Grundstück in der Werner-Seelenbinder-Straße 4-9, im Zentrum von Brandenburgs Landeshauptstadt, entsteht ein Stadtquartier für die Kreativwirtschaft auf der Grundlage moderner Nachhaltigkeit (ESG). Als Abschluss der ersten Realisierungsphase ist die Fertigstellung des Teilprojekts „Langer Stall“ für das dritte Quartal 2024 vorgesehen.
Um einen zentralen Platz gruppieren sich sieben Gebäude mit Büros, Ateliers, Läden, Musikproberäumen, Cafés, Restaurants und Apartments mit insgesamt ca. 25.000 qm Mietfläche. Das Konzept für das Projekt setzte sich in einem von ProPotsdam ausgelobten konzeptbasierten Bieterverfahren durch. Die Ausschreibung der Stadt Potsdam beinhaltet die Vorgabe, dass die Büroflächen auf diesem Filetstück überwiegend, zu rund zwei Drittel der Mietfläche, durch die Kreativwirtschaft genutzt werden sollen. Die damit gesetzten Ziele und Zwänge sind klare und kalkulierbare soziale Qualitäten, auch als S von ESG messbar, die sich bei Höchstgebotsverfahren kaum glaubwürdig umsetzen ließen. Um die gemeinsame soziale Verantwortung von Kommune und Investor erfolgreich zu lenken, ist eine Konzeptvergabe der Königsweg.
Ökologisch und sozial nachhaltig
„Mit ASSIDUUS Development sind wir mit dem Ziel angetreten, immobilienwirtschaftlich attraktive Projekte ausschließlich nach verlässlichen ESG-Kriterien zu entwickeln“, erläutert Robert-Christian Gierth, Geschäftsführer und Partner bei der ASSIDUUS Development GmbH. „Mit dem KreativQuartier in Potsdam möchten wir zeigen, was moderne Nachhaltigkeit für die Quartiers- und Stadtentwicklung praktisch bedeuten kann.“
Auf sozialer Ebene leistet das KQ einen wichtigen Beitrag für die Stadtgesellschaft. So werden die Mietflächen den Nutzern der Kreativwirtschaft zu reduzierten Kosten zur Verfügung gestellt. Dies unterstützt die Stadtentwicklungsstrategie, eine sozialverträgliche Ermöglichungskultur für Kreative in Potsdam zu etablieren.
Das Projekt integriert die Planung nach Cradle-to-Cradle (C2C), bei dem die Wiederverwendbarkeit aller eingesetzten Baustoffe angestrebt wird. Die Planung in BIM ermöglicht das Übertragen der Projektdaten auf die Online-Plattform Madaster (Materialkataster), worüber sowohl die Recyclingquote als auch der CO2-Fußabdruck jedes Bauteils abgebildet werden kann. Damit wird das KQ Teil einer zirkulären Rohstoffwirtschaft.
Christopher Weiß, Geschäftsführer Glockenweiß GmbH, zum Projektstart: „Das Quartier wird frischen Wind in die bislang eher traditionell revitalisierte Potsdamer Innenstadt bringen. Die Art der Stadtreparatur, die den Genius Loci mit zukunftsfähigen ökologischen und sozialen Anforderungen verbindet, wird auf das Leben der Potsdamer Stadtgesellschaft einen langfristig und nachhaltig positiven Impact haben.“
Alexander Happ, Geschäftsführer und Partner bei der ASSIDUUS Development GmbH, fasst zusammen: „Das Kreativquartier wird die Bühne für Unternehmer und Unternehmen, die den Fokus auf ein inspirierendes Umfeld legen – für sich, ihre Mitarbeiter, Teams, Partner und die Bürger Potsdams. Nach der Freude über die Baugenehmigung gilt: Bei den gegenwärtigen, durch Lieferengpässe und Ukraine-Krieg hervorgerufenen schwierigen Rahmenbedingungen bleibt es unser Ziel, das KreativQuartier möglichst zügig zu realisieren.“