Berlin (pm/aw). Für den Gedenkort Friedhof der Märzgefallenen soll in den nächsten Jahren ein Besuchszentrum entstehen. Der Startschuss für das 7-monatige Wettbewerbsverfahren, an dessen Ende ein Preisgericht den Gewinnerentwurf küren wird, ist gefallen. Der Friedhof der Märzgefallenen in Friedrichshain-Kreuzberg ist sowohl Zeugnis als auch Erzeugnis der Märzrevolution von 1848. 255 Opfer der Barrikadenkämpfe am 18. März 1848 sowie die ersten Toten der Revolution von 1918 sind hier bestattet. Schon vor 175 Jahren wurden an diesem Ort Menschenrechte und Demokratie eingefordert.
Der Friedhof ist heute ein Lern- und Erinnerungsort und hat in den vergangenen Jahren stetig steigende Besucherzahlen erfahren. Als Notbehelf verfügt die Erinnerungsstätte über einen Container für seine Bildungsarbeit. Dieser reicht für die Arbeit schon lange nicht mehr aus. Mit dem Besuchszentrum soll ein Ort für Ausstellungen geschaffen werden, deren Hauptaufgabe die kritische Aufarbeitung und Vermittlung der Geschichte der freiheitlichen und demokratischen Bewegungen in Deutschland und Europa ist. Die Fläche des geplanten Gebäudes beträgt 600m². Neben multifunktionalen Räumen für Ausstellungen, Veranstaltungen und pädagogische Arbeit soll das Gebäude auch Arbeitsplätze für die gestiegene Zahl an Mitarbeiter:innen bieten.
Ausgelobt wird das Verfahren vom Land Berlin, vertreten durch die BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM), in Abstimmung mit der Senatsverwaltung für Kultur und Europa. Finanziert wird das Projekt durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und das Land Berlin zu je 50 Prozent. Betreiber des Besuchszentrums wird der Paul Singer Verein e.V. sein, der den Gedenkort bereits seit vielen Jahren mit großem Engagement leitet.