Stahnsdorf (aw). Freitagmittag wurde bei Bauarbeiten auf einem Privatgrundstück in der Wilhelm-Külz-Straße 58-60 eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg aufgefunden. Dabei handelte sich um eine 1.000-Pfund-Sprengkörper britischer Bauart mit chemisch-mechanischem Langzeitzünder. Diese sollte in der Nacht zum Samstag entschärft werden sollte. Hierfür musste ein 1.000 Meter großer Sperrkreis um den Fundort im Nordosten der Gemeinde gebildet werden, der sich auch bis in die Gemarkung Kleinmachnow und Teltow hineinerstreckte. Weil der Zünder jedoch stark verkrustet war, entschieden sich die Experten vom Kampfmittelbeseitigungsdienst des Landes Brandenburg für eine kontrollierte Sprengung. Wegen der Sprengung mussten nach Angaben des "rbb" rund 3.200 Menschen ihre Wohnungen verlassen. Diese wurden für die Nacht im Rathaus und in einer Sporthalle einquartiert worden.
Die Vorbereitung der Sprengung dauerte mehrere Stunden. Gas und Versorgungsleitungen stellte man ab. Um 3.30 Uhr am Samstagmorgen erfolgte die Detonation des Blindgängers. Nach Angaben der Polizei wurden dabei mehrere Fensterscheiben zerstört. Auch zwei Dächer von angrenzenden Häusern wurden zum Teil abgedeckt, andere Dächer beschädigt. Für deren Bewohner der Häuser wurden nach Angaben eines Feuerwehrsprechers Hotelzimmer angemietet. Die Explosion des Blindgängers war kilometerweit zu hören. Wie die "Potsdamer Neuesten Nachrichten" berichteten, sind die meisten Schäden in der Ruhlsdorfer Straße, der Wilhelm-Külz-Straße und der Mühlenstraße aufgetreten, denn die Druckwelle der Detonation hatte sich hier an einem Hügel aufwärts bewegt. Jetzt sollen Gutachter die Schänden bewerten.