Karlsruhe (aw). Karlsruhe hat seinen Berliner Meilenstein wieder: Heute (28. August) wurde in der Durlacher Allee der rötliche Stein wieder aufgestellt, der jahrzehntelang die Entfernung von diesem Punkt in Karlsruhe nach Berlin verkündete – nämlich 700 Kilometer. Der 2,2 Tonnen schwere Stein war im September 2011 entfernt worden, nachdem am Durlacher Tor die Arbeiten an der künftigen unterirdischen Haltestelle begonnen hatten. Zwischenzeitlich wurde er bei den Verkehrsbetrieben Karlsruhe (VBK) sorgsam im Bauhof gehütet. In Absprache mit der Denkmalbehörde wird der Stein nach seiner Aufstellung in den nächsten Tagen fachmännisch gereinigt, so dass er wieder seinen alten rötlichen „Glanz“ erhält.
Mit diesem Karlsruher und weiteren bundesweit errichteten „Berliner Meilensteinen“ eng verknüpft ist ein Kapitel innerdeutscher Geschichte: Um trotz der deutschen Teilung nach dem Kriegsende 1945 die Erinnerung an die ebenfalls geteilte, aber zusätzlich rundum von der „Ostzone“, der späteren Deutschen Demokratischen Republik (DDR) umgebene ehemalige deutsche Hauptstadt Berlin wach zu halten, verfügte der damalige Bundesverkehrsminister Hans-Christoph Seebohm 1953 die Aufstellung von Steinen, die immer einen (Berliner) Bären zeigten und zusätzlich die Entfernung angaben vom Aufstellort nach Berlin, genauer: zum heutigen Marion-Gräfin-Dönhoff-Platz an der Leipziger Straße in Berlin-Mitte. Hier steht nämlich eine Kopie des „Null-Meilensteins“ von 1730 aus preußischer Zeit.