Waiblingen (dsd/aw). Für die Restaurierung der Wand- und Gewölbemalereien im Chor der St. Martinskirche in Waiblingen stellte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank der Lotterie GlücksSpirale 50.000 Euro zur Verfügung. Jetzt wurde eine Bronzetafel mit dem Hinweis „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale“ übergeben. Die Tafel soll das Engagement der privaten Förderer der Denkmalstiftung und der Rentenlotterie von Lotto auch nach den Maßnahmen an vorbildlichen Projekten in Erinnerung halten und zu weiterer Unterstützung motivieren. St. Martin gehört zu den über 310 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der Glücks-Spirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Baden-Württemberg fördern konnte.
Die Martinskirche befindet sich am westlichen Ortsrand von Neustadt bei Waiblingen. Mit dem Bau der Chorturmkirche wurde Ende des 13. Jahrhunderts begonnen. Der Chor wurde im 14. Jahrhundert verändert, das heutige Langhaus entstand um 1420/1430. 1869 erfolgten weitere bauliche Veränderungen. Heute schließt sich ein flachgedecktes Langhaus an einen blockhaften Chor mit Kreuzrippengewölben und einem im 19. Jahrhundert aufgesetzten gotisierenden Glockengeschoss an. Chor und Kirchenschiff schmückte man gleich nach der Erbauung mit zahlreichen Wandmalereien, deren Künstler heute unbekannt ist. Im Chor ist ein ausführlicher Marienzyklus dargestellt, im Schiff die Passion Christi und das Weltgericht. Um 1750 übertüncht, wurden die Malereien 1954 wieder entdeckt. Im Chor legte man sie 1954, im Schiff 1981 frei.
Während die Malereien im Kirchenschiff einen zufriedenstellenden Eindruck machten, waren die Wandmalereien im Chor stark restaurierungsbedürftig. Der dort aufgebrachte Casein-Überzug war nachgedunkelt, hatte sich zusammengezogen und verursachte Risse in der Malschicht. Zudem wiesen einige Putzbereiche Hohlstellen auf. Nachdem 2012 das Mauerwerk trockengelegt worden war, konnten die Chormalereien restauriert werden.