Stuttgart/Aalen-Unterkochen (pm/aw). Ihre Ruinen sind umfangreich, aber zu einem großen Teil noch immer überwuchert oder einsturzgefährdet: Die Kocherburg, am Rande einer Hochfläche beim Aalener Stadtbezirk Unterkochen gelegen, wird seit 2008 Stück für Stück in ehrenamtlicher Arbeit von Mitgliedern des Geschichtsvereins Aalen freigelegt. Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg unterstützt die nächsten Schritte mit einem Zuschuss von 80.000 Euro aus Mitteln der Lotterie GlücksSpirale. „Hier bleibt noch viel zu tun, was ehrenamtliche Möglichkeiten weit übersteigt“, betont Prof. Dr. Claus Wolf, Vorstandsmitglied der Denkmalstiftung Baden-Württemberg. „Für die Sicherung und Sanierung der Mauern ist der professionelle Einsatz spezialisierter Firmen nötig.“ Dies lasse sich kaum mehr allein durch Spenden und Mitgliedsbeiträge finanzieren, so Wolf: „Als Stiftung unterstützen wir an dieser Stelle gerne.“
Die Ursprünge der Kocherburg reichen vermutlich bis ins 11. Jahrhundert zurück und liegen in einem Gebiet, in dem eine Besiedelung bereits zur Bronzezeit um 2000 vor Christus nachweisbar ist. Zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges wurde die baufällig gewordene Burg durch ein Schloss ersetzt, das 1645 nach nur 13 Jahren von schwedischen Truppen allerdings wieder zerstört wurde. Danach diente die Ruine als Steinbruch für Gebäude in Unterkochen.
In den letzten Jahren sind die Reste der mehrgliedrigen Burg- und Schlossanlage dokumentiert und kartografiert worden, einzelne Mauerverläufe und Gebäudereste wurden bereits freigelegt, darunter ein Gewölbekeller. Diese sollen nun professionell gesichert werden, weitere Bereiche sollen hinzukommen. Künftig soll die Kocherburg Ziel heimatgeschichtlicher Exkursionen werden, auch eine Nutzung für Veranstaltungen, etwa Theater, ist angedacht.
„Eine wichtige Aufgabe des Denkmalschutzes ist es auch, Geschichte zugänglich und erlebbar zu machen“, ergänzt Georg Wacker, Geschäftsführer der Staatlichen Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg. „Und genau das geschieht hier, in Aalen, mit der Kocherburg als Zeitzeugen und einem sehr engagierten Verein als Motor.“