Stuttgart/Karlsruhe-Durlach (pm). Die Vorsitzende des Kuratoriums der Denkmalstiftung Baden-Württemberg, Katrin Schütz, hat bei ihrer Besichtigung der Sanierungsarbeiten des Wohnhauses in der Kelterstraße in Karlsruhe-Durlach den Fördervertrag der Stiftung übergeben. Die Mittel kommen aus der Lotterie GlücksSpirale. Den symbolischen Scheck dazu hatte der Direktor der Staatlichen Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg, Norbert Müller, mitgebracht.
Jahrhundertelang war die Kelterstraße in Karlsruhe-Durlach ein bevorzugtes Wohngebiet Durlacher Handwerker. Das spätbarocke Wohnhaus mit der Nummer 23 wirkt besonders malerisch. In prominenter Ecklage gelegen, besticht es durch sein aufwändiges Zierfachwerk. Doch das schadhafte und einsturzgefährdete Kulturdenkmal muss grundlegend renoviert werden, damit es wieder bewohnbar wird. Das ist aufwändig. Deshalb fördert die Denkmalstiftung die Arbeiten mit einem großzügigen Betrag aus Mitteln der Lotterie GlücksSpirale.
Das zweigeschossige Wohnhaus in der Altstadt von Durlach wurde um 1700 gebaut. Die Grundstruktur ist in den 300 Jahren trotz kleinerer Umbauten weitgehend erhalten. Der jetzige Eigentümer, ein Architekt, hat sich vorgenommen, in enger Zusammenarbeit mit der staatlichen Denkmalpflege, die gesamte Grundsubstanz zu sanieren – die Holzkonstruktion im Dach und im Fachwerk, bei Fenstern und Holzklappläden, bei Böden, Wänden und Decken. Schon bei der Sanierung des Nachbarhauses in der Kelterstraße 21 hat er vorbildlich bewiesen, dass er sorgsam mit Baudenkmalen umgehen kann.
Die Architektur des Hauses, das 1739 dem Küfer Johann Michael Kottler gehörte, folgt den Vorgaben der Modellbauverordnung, die Hofbaumeister Thomas Lefèbre 1698 erlassenen hatte. Diese zielte auf eine planmäßige und repräsentative Neubebauung der 1689 im pfälzischen Erbfolgekrieg nahezu komplett zerstörten einstigen Residenzstadt ab. Verglichen mit anderen Wohnhäusern in der Kelterstraße, die zur gleichen Zeit errichtet worden sind, weisen einige Elemente des Eckhauses auf eine wohlsituierte Bauherrschaft hin: eine großzügige Geschosshöhe, großformatige Zweiflügelfenster mit Sprossen sowie dekoratives Zierfachwerk im Obergeschoss unterhalb der Fenster.
„Dieses historische Dokument der Orts- und Architekturgeschichte sollte aus Denkmalsicht nicht verloren gehen. Deshalb hat sich die Stiftung dazu entschlossen, die Instandsetzung finanziell zu unterstützen“, sagte Staatssekretärin Katrin Schütz, Kuratoriumsvorsitzende der Denkmalstiftung Baden-Württemberg bei der Übergabe des Zuwendungsvertrags an den Bauherrn.
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