Stuttgart/Bönnigheim (pm/aw). Die Schiefneigung scheint gestoppt, jetzt kann der Turmkörper stabilisiert werden: Der Köllesturm in Bönnigheim, einst einer von zwei Durchgängen durch die mittelalterliche Stadtmauer, soll in sich gefestigt und sein Mauerwerk instandgesetzt werden. Das Vorhaben der Stadtverwaltung unterstützt die Denkmalstiftung Baden-Württemberg mit einem Zuschuss von 15.000 Euro aus Mitteln der Lotterie GlücksSpirale. „Als Wahrzeichen der Stadt kommt dem Köllesturm besondere heimatgeschichtliche Bedeutung zu“, betont Dr.-Ing. Eckart Rosenberger, Vorstandsmitglied der Denkmalstiftung Baden-Württemberg. „Und dass Bönnigheim auch als vergleichsweise kleine Kommune dem Denkmalschutz große Bedeutung beimisst, ist eine wertvolle Sache. Dieses Engagement halten wir für unterstützenswert.“
Der Köllesturm, benannt nach einem früheren Turmwächter, hat in den vergangenen Jahren vor allem dadurch Schlagzeilen gemacht, dass er sich bedenklich zur Seite neigte. Nachdem Stabilisierungspfähle in den Boden gebohrt worden sind, scheint die Schieflage des Turms mittlerweile bei 65 Zentimetern gestoppt zu sein. Jetzt soll der Turm, der Ende des 13. Jahrhunderts erbaut wurde und nur über ein Fundament von etwa einem Meter Tiefe verfügt, in sich verfestigt werden.
Dafür stehen umfangreiche Arbeiten an den Mauern an: Fugen müssen erneuert, bereits gerissene Sandsteine verfestigt und Ausbrüche neu verfüllt werden. Dadurch soll künftig auch das Wasser wieder kontrolliert ablaufen können, ohne den Stein zu beschädigen. Daneben sollen spezielle Sicherungsanker eingebaut werden, die das Mauerwerk zusammenhalten. Auch Schäden in der Spitzbogendurchfahrt, die größtenteils auf den Verkehr zurückzuführen sind, sollen behoben werden. Sollte sich der Turm künftig weiter neigen, würde in einem zweiten Bauabschnitt doch noch eine Nachgründung nötig werden.