Stuttgart/St. Peter (pm). Bis weit in das 20. Jahrhundert hinein war nahezu jeder Schwarzwaldhof ein größtenteils autarker Wirtschaftsbetrieb. Dazu waren neben dem eigentlichen Hof zahlreiche Nebengebäude notwendig, darunter auch sogenannte Fruchtspeicher. In ihnen wurden Vorräte wie Getreide und Speck aufbewahrt. Der Fruchtspeicher des Vorderwillmenhofs bei St. Peter zählt zu einem besonderen Gebäudetyp, der ausschließlich im Bereich der sogenannten Heidenhäuser des Hochschwarzwalds vorkommt. Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg unterstützt die privaten Eigentümer deshalb bei der Erneuerung der Schindeldeckung mit einem Zuschuss von 7.500 Euro aus Mitteln der Lotterie GlücksSpirale.
„Der Fruchtspeicher war gewissermaßen die Schatzkammer des Hofes“, unterstreicht Georg Wacker, Geschäftsführer der Staatlichen Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg. „Mit der Instandsetzung wird ein kleiner Denkmalschatz der Schwarzwälder Landwirtschaft bewahrt.“ Peter Rothemund, Geschäftsführer der Denkmalstiftung Baden-Württemberg, ergänzt: „Fruchtspeicher wie dieser sind inzwischen sehr selten geworden und stellen aussagekräftige Dokumente der überkommenen Wirtschaftsweise und Zeugnisse der historischen Hauslandschaft dar.“ Für die Denkmalstiftung war dies ein Grund, den privaten Eigentümern bei der Instandsetzung unter die Arme zu greifen.
Bei dem Fruchtspeicher handelt es sich um ein eingeschossiges Gebäude, das an Wänden und Dach mit Holzschindeln verkleidet ist. Diese sind teilweise schon abgefallen und müssen erneuert werden. Im Türsturz ist das Baujahr 1771 eingraviert. Im Inneren sind die einzelnen Fruchtkästen gut erhalten. Als weitere Besonderheit weist das Gebäude einen Dachreiter mit Glocke auf. Auch nach der Sanierung soll es weiterhin als Fruchtspeicher und Lager genutzt werden.
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