Eutingen im Gäu (pm/aw). Das Wohnhaus in der Bahnhofstraße 36 von Eutingen im Gäu spiegelt mit seinen umfangreichen Zeitschichten die bäuerliche Geschichte des Ortes vom 17. bis ins 20. Jahrhundert wider. An der anstehenden Gesamtsanierung beteiligt sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale mit 85.000 Euro.
Eutingen im Nordschwarzwald gehörte im Mittelalter zum Herrschaftsgebiet der Pfalzgrafen von Tübingen und dann der Grafen von Hohenberg. Von 1381 bis 1805 war der Ort sogar als Teil Vorderösterreichs im Besitz der Habsburger. Durch die Mediatisierungsmaßnamen Napoleons fiel Eutingen an das Königreich Württemberg.
Das denkmalgeschützte Haus in der Bahnhofstraße ist regional bedeutend. Es entstand nach dem großen Stadtbrand von 1685. Zuletzt stand es über 20 Jahre leer. Ein neuer Privateigentümer möchte das Gebäude nun wieder bewohnbar machen, wozu eine Gesamtsanierung notwendig ist. Es sind starke Verformungen und Risse im feuchte- und salzbelasteten Mauerwerk festzustellen, Fäulnisschäden und Schädlingsbefall im Holztragwerk und im Dachstuhl, die handgestrichenen Biberschwanz-Ziegeln sind ebenfalls äußerst schadhaft, es waren zeitweise sogar Notsicherungen durchzuführen.