Biberach (dsd/aw). Ein Fördervertrag der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) über 55.000 Euro für die Instandsetzung des stark geschädigten Dachwerks der Heilig-Geist-Kirche in Biberach erreicht in diesen Tagen Dr. Ulrike Werthmann, Vorsitzende der evangelischen Gesamtkirchengemeinde Biberach. Damit leistet die in Bonn ansässige private Denkmalschutzstiftung ihren Beitrag zur Planungssicherheit für die Bauherren, ihre Architekten und hochqualifizierten Handwerksbetriebe, um diese wichtigen Arbeitsplätze erhalten zu helfen.
Nordöstlich der Biberacher Altstadt befindet sich die langgestreckte verputzte Saalkirche im Bereich des evangelischen Friedhofs. Nach der Zerstörung des Vorgängerbauwerks im Dreißigjährigen Krieg wurde die Heilig-Geist-Kirche zwischen 1649 und 1662 als Friedhofskirche errichtet. Die flache Stuckdecke wurde erst 1787 eingebracht. Von der Ausstattung sind insbesondere das Kruzifix im Chorbogen von 1757 sowie zwölf Epitaphe aus dem 17. und 18. Jahrhundert hervorzuheben.
Die Kirche hat aufgrund ihrer bemerkenswert gut erhaltenen qualitätvollen Ausstattung eine überregionale Bedeutung. Unsachgemäße Eingriffe in der Vergangenheit haben das Dachwerk stark geschwächt, das zudem eindringende Feuchtigkeit geschädigt hat. Die Deckenbalken einschließlich der Bockshaut sind durchfeuchtet. Die statischen Probleme führten zu starken Rissen in Mauerkrone und Stuckdecke. Teilweise musste die Decke bereits abgestützt werden. Die dringend notwendige Instandsetzung von Dach und Stuckdecke konnte die Kirchengemeinde seit 2008 trotz wachsender Gefährdung des Kulturdenkmals aufgrund fehlender Mittel nicht in Angriff nehmen. Durch kürzlich aufgetretene neue starke Risse an der Stuckdecke, die nun zum zweiten Mal seit 2016 notgesichert werden musste, wird nun doch die Sanierung des stark geschädigten Dachwerks, der Dachdeckung, der Deckenbalkenlage und der Bockshaut sowie die Sicherung und Restaurierung der Stuckdecke erfolgen.