Innovatives Konzept für Wohnquartier „Oben am Knackenberg“

Wertheim (pm/aw). Das Bauleitplanverfahren für das Areal „Oben am Knackenberg“ ist abgeschlossen. Der Gemeinderat hat den Bebauungsplan und die Bauvorschriften für das ehemalige Krankenhausgelände als Satzung beschlossen. Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez betonte den innovativen Charakter des Baugebiets vor allem im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Energieversorgung. „Das hatten wir so noch nicht und werden es auch künftig nicht so häufig haben.“

Jonas Rastelbauer, Leiter des Referats Stadtplanung, Umwelt- und Klimaschutz im Rathaus, stellte die Planung näher vor. In dem etwa 2,2 Hektar umfassenden Gebiet ist, neben der neuen Dreifachsporthalle und der neuen Grundschule Wertheim, eine dichte Bebauung mit Mehrfamilien-, Reihen- und Einfamilienhäusern vorgesehen. Insgesamt sollen zwischen 48 und 76 Wohneinheiten entstehen.

An Festsetzungen in dem künftigen Baugebiet nannte Rastelbauer unter anderem den Ausschluss fossiler Brennstoffe und die Minimierung von Lichtemissionen, die Begrünung von Dächern und Fassaden und das Vorhalten von Retentionszisternen. Dies ist Teil des Konzepts als „Schwammstadt“, das in dem neuen Wohngebiet umgesetzt werden soll. Hierbei geht es darum, möglichst viel des anfallenden Regen- und Oberflächenwassers vor Ort aufzunehmen und zunächst zu speichern, anstatt es zu kanalisieren und direkt abzuleiten.

Für Diskussionsstoff hatten bei der Vorberatung im Bauausschuss die Stellplatzfestsetzungen gesorgt, die nach Wohnungsgröße gestaffelt sind. Im Gemeinderat wurde darüber nochmals debattiert. Die Bandbreite der Vorstellungen im Gremium reichten dabei von einem komplett autofreien Wohngebiet bis zur Erhöhung der Zahl der Stellplätze für Wohnungen zwischen 50 und 100 Quadratmetern von einem auf 1,5. Dieser Vorschlag wurde dann auch zum Antrag erhoben, bei Stimmengleichheit und einer Enthaltung aber letztlich abgelehnt.

Wie Referatsleiter Rastelbauer informierte, besteht im Bedarfsfall die Möglichkeit, die Kapazität des nahen Parkhauses um bis zu 50 Stellplätze zu erhöhen. Fachbereichsleiter Armin Dattler wies zudem erneut darauf hin, dass zusätzliche Parkplätze die Kosten steigern würden. Das liefe dem Ziel, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, zuwider.