Stuttgart/Mühlacker-Lienzingen (pm/aw). Bauernhäuser mit angebauten Scheunen sind für die Friedensstraße im Mühlacker Stadtteil Lienzingen typisch. Das Anwesen mit der Nummer 3 soll nach langem Leerstand renoviert und wieder bewohnt werden. Beim ersten Bauabschnitt – der Instandsetzung des Wohnhauses – unterstützt die Denkmalstiftung Baden-Württemberg die privaten Eigentümer mit einem Zuschuss aus Stiftungsmitteln.
„Diese Hofanlage ist typisch für den Ort und seine Geschichte“, unterstreicht Dr. Stefan Köhler, Geschäftsführer der Denkmalstiftung Baden-Württemberg. „Sie ist nicht allein deshalb erhaltenswert, weil sie über fünf Jahrhunderte alt ist, sondern weil sie als typisches Beispiel der Dorfbebauung auch von ortsgeschichtlicher Bedeutung ist.“ Mit dem Engagement der neuen Eigentümer erhalte die denkmalgeschützte Anlage neues Leben, so Köhler weiter.
Die Bausubstanz hat durch den jahrelangen Leerstand allerdings deutlich gelitten. „Die Eigentümer wollten zunächst den Scheunenteil zu zusätzlichem Wohnraum umbauen, sahen sich dann allerdings gezwungen, als Notsicherung zunächst das frühere Wohnhaus instandzusetzen“, ergänzt Köhler. Untersuchungen ergaben, dass das Bauholz des Wohngebäudes im Jahr 1507, das der Scheune 1562 geschlagen wurde.
Um das Haus, das mit einem Fachwerkgiebel zur Straße steht, vor dem Verfall zu retten, sind Instandsetzungen an der Dach- und Fachwerkkonstruktion notwendig. Außerdem müssen die Gefache und das Sichtmauerwerk repariert werden. In einem zweiten Abschnitt ist dann daran gedacht, die rückwärtige, in rechtem Winkel angebaute Scheune mit Satteldach ebenfalls zu Wohnzwecken umzubauen.