Stuttgart (pm/aw). Der Gemeinderat hat den Weg frei gemacht für eine wichtige städtebauliche Neuordnung in Stuttgart‐Mitte. Das Gremium votierte am Donnerstag, 27. Oktober, mehrheitlich für einen Schritt in Richtung eines Vergleichs zwischen der Stadt und der SIGNA‐Gruppe, um einen Rechtsstreit gütlich beizulegen.
Im Kern geht es um die Zukunft des Kaufhof‐Gebäudes in der Eberhardstraße sowie um das Parkhaus. Der Vergleich soll vorsehen, dass das Kaufhof‐Gebäude im Besitz von SIGNA verbleibt und von der Gruppe entwickelt wird, die Stadt übernimmt das Parkhaus. Der abschließend ausgearbeitete Vergleichsvertrag wird dem Gemeinderat nach Abschluss der Verhandlungen zur Entscheidung vorgelegt.
Das Gebäude in der Eberhardstraße soll einem Neubau für die Landesverwaltung der Deutschen Bundesbank weichen. Über die Zukunft des Parkhauses entscheidet der Rat voraussichtlich kommendes Jahr. Die Verwaltung wird für das Grundstück einen Verfahrens‐ und Nutzungsvorschlag erarbeiten, in dem das Thema Wohnen berücksichtigt wird. Entweder werden auf einem Fünftel der Brutto‐Grundfläche Wohnungen geschaffen, oder es wird nach dem Stuttgarter Innenentwicklungsmodell (SIM) anderswo ein Ausgleich geschaffen.
Das SIM wird auch beim Umbau des Kaufhofgebäudes angewendet: Die SIGNA wird in Stuttgart‐West und Stuttgart‐Mitte auf 5.800 qm Ausgleichsfläche Wohnungen bauen lassen. Diese teilen sich auf in 3.200 qm freifinanzierten und 2.600 qm geförderten Wohnungsbau. Je nach Zuschnitt könnten also zwischen 60 und 75 Wohnungen entstehen.