Weingarten (pm/aw). In der letzten Woche beschloss der Weingartener Gemeinderat den städtebaulichen Vertrag für die Martinshöfe und stimmte dem Billigungs- und Auslegungsbeschluss zu. Die Umsetzungskonzepte der i+R Wohnbau Lindau sehen für das nachhaltige Bauprojekt neben Wohnraum und gewerblichen Nutzungen auch private und öffentliche Freiflächen samt Parkanlage vor, begrünte Dächer sowie Car- und Bikesharing-Angebote. Die rund 500 Wohnungen gliedern sich in Eigentumswohnungen, betreutes Wohnen und zu einem Fünftel Wohnraum im Bündnis bezahlbares Wohnen. Ein Viertel der Nutzfläche entfällt auf Handel, Gastronomie und Dienstleistungen. Bürgerinnen und Bürger können den Bebauungsplan vom 14. Dezember 2020 bis 5. Februar 2021 im Amtshaus Weingarten oder online unter www.weingarten-online.de einsehen.
Die Quartiersentwicklung im Weingartener Zentrum geht in die nächste Phase: Jetzt wurde der städtebauliche Vertrag Weingarten für die Martinshöfe mit nur einer Enthaltung beschlossen. Vor zwei Wochen präsentierte i+R Wohnbau Lindau dem Gremium bereits die Umsetzungskonzepte für das zentralgelegene Areal. Diesen wurde mit nur einer Enthaltung zugestimmt. Interessierte können den Bebauungsplan vom 14. Dezember bis 5. Februar im Amtshaus Weingarten, 1. Obergeschoss, einsehen. Ergänzend ist dort im gleichen Maßstab des Bebauungsplans ein Modell der Martinshöfe ausgestellt.
Ende 2016 hatte der Projektentwickler i+R das Schuler-Areal Süd erworben. Im Herbst 2018 starteten die Abbrucharbeiten und die Planung auf Basis des Strukturkonzepts sowie des städtebaulichen Wettbewerbs. „Wir arbeiten mittlerweile seit Jahren in enger Abstimmung mit engagierten Stadtvertretern und der Verwaltung zusammen, die das innovative Bauprojekt gemeinsam mit uns vorantreiben“, betont i+R-Projektentwicklerin Maria Wechsel. Und auch Weingartens Oberbürgermeister Markus Ewald bekräftigt: „Die Martinshöfe sind ein Leuchtturmprojekt, dessen positive Strahlkraft richtungsweisend für die Entwicklung zukünftiger Baugebiete in Weingarten sein wird. Wir haben gemeinsam mit i+R über viele Monate hinweg Pionierarbeit geleistet und wir können heute auf ein äußerst gelungenes Gemeinschaftswerk blicken.“
Dreiviertel der ca. 43.000 Quadratmeter Nutzfläche sind für Wohnungen vorgesehen, zwanzig Prozent davon entfallen auf das Bündnis für bezahlbaren Wohnraum. Betreutes Wohnen sowie Räumlichkeiten zur Freizeitnutzung sind ebenso geplant. Ein Viertel der Nutzfläche entfällt auf Dienstleistungen, Handel und Gastronomie sowie Fahrradabstellplätze und Nebenflächen. Ein Quartiersmanager soll eine vermittelnde Funktion zwischen gewachsener Innenstadt und neuem Quartier übernehmen. Er ist auch das Bindeglied zur Stadtverwaltung.
Das Herz der sieben Baufelder bilden ein öffentlicher Park und öffentliche Wege. Geplant sind auch grüne Innenhöfe, öffentliche Begegnungszonen sowie ein Fuß- und Radwegenetz für alle. „Mit dem Ziel, ein gut verzweigtes und weitestgehend oberirdisch autofreies Areal zu schaffen, wollen wir das Weingartener Konzept der ‚Stadt der kurzen Wege‘ stärken“, erklärt Andreas Deuring, Leiter der Projektentwicklung bei i+R. Auch optisch wird sich das Quartier in die bestehende Stadtstruktur einfügen: Verschiedene Gebäudetypen und -höhen sorgen für ein Erscheinungsbild, das zu den natürlich gewachsenen Strukturen von Weingarten passt und dennoch ein moderner Stadtteil entsteht. Unterschiedliche Materialien für Fassaden sowie Fensterausführungen, Balkone und Loggias gliedern die Gebäude.
Die Wärmeversorgung der Wohnungen soll zur Gänze geothermisch über ca. 200 Erdsonden gewährleistet werden. Zur teilweisen Deckung des Strombedarfs sind auf einigen Dächern Photovoltaik-Anlagen geplant. Neben privaten Dachterrassen sind Gemeinschaftsdachterrassen mit Pflanztrögen und -flächen, die die Hausbewohner nutzen können, vorgesehen. Biodiverse, insektenfreundliche Anlagen sowie stadtklimataugliche Pflanzen ergänzen das Grünraumkonzept.
Es sind zwei Carsharing-Stationen mit insgesamt sechs Stellplätzen für Elektroautos und drei Bikesharing-Stationen mit insgesamt 16 Elektrofahrrädern und 24 Ladestationen geplant. Die privaten Autostellplätze werden fast zur Gänze unter die Erde verlegt. Öffentliche Fuß- und Radwege schließen an das vorhandene Netz an. Über einen verkehrsberuhigten Geschäftsbereich hin zum Münsterplatz wird die Innenstadt für Fußgänger attraktiv angebunden.
Die Martinshöfe sollen in vier Bauetappen realisiert und bis 2032 komplett fertiggestellt sein. Interessenten für Wohnungen und Gewerbeflächen können sich unter ir-wohnbau.com bereits vormerken lassen.