Bonn/Schwetzingen (pm/aw). Die Stadt Schwetzingen hat am Donnerstag mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) und dem Land Baden-Württemberg eine gemeinsame Absichtserklärung (Letter of Intent – LOI) zur zukünftigen Entwicklung der ehemaligen Kasernenflächen unterzeichnet. Am Abend zuvor hatte der Gemeinderat dafür einstimmig grünes Licht gegeben.
Nach dem Abzug der amerikanischen Streitkräfte aus der Region stellte sich die Frage, was künftig mit den Flächen passieren soll. Die Flächen der kleineren Kilbourne Kaserne (rund fünf Hektar) sind bereits im Mai 2012 an die BImA übergeben worden. Auch die mit circa 36 Hektar deutlich größeren Tompkins Barracks sind seit Anfang 2013 im Besitz der BImA. Gemeinsam mit der Bundesanstalt und dem Land möchte die Stadt Schwetzingen jetzt eine geeignete Nutzung des Areals entwickeln. Die früheren Pläne für die Entwicklung von Wohnflächen im Bereich der Kasernen wurden 2019 zugunsten der Entwicklung auf dem Pfaudler-Areal verworfen. Die Stadt Schwetzingen hat 2021 die Gespräche mit der BImA und dem Land für eine Entwicklung der Kasernenflächen wiederaufgenommen und dabei erste konkrete Überlegungen für ein Nutzungskonzept entwickelt.
Auf Grundlage dieses Nutzungskonzepts wird die Stadt gemeinsam mit BImA und Land einen städtebaulichen Wettbewerb in Form einer Mehrfachbeauftragung vorbereiten. Hierbei soll keine isolierte Betrachtung der Teilbereiche erfolgen, die Konzeption soll die Liegenschaft im Gesamten sowie mögliche Vernetzungen betrachten. Die Ergebnisse dieser Mehrfachbeauftragung sollen die Grundlage für ein abschließendes Bebauungsplanverfahren liefern. Die Kosten für die Mehrfachbeauftragung und die Planungsleistungen des Büros FIRU GmbH werden zu gleichen Teilen von Stadt, Land und BImA getragen.
Für die Gewerbegebietsentwicklung und die Bodenmobilisierung wird ein Konzept über die Finanzierung, die Vermarktung und den Verkauf der Flächen erarbeitet. Das Sondergebiet Energie soll über einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan in der Initiative des zukünftigen Pächters / Betreibers entwickelt werden.
Platz für neues Innovationsquartier
„Mit der heutigen Vereinbarung geben wir mit unseren Partnern von Bund und Land den Startschuss, dass auf 21 Hektar ein neues Innovationsquartier in der Metropolregion Rhein-Neckar entsteht. Künftig werden auf der ehemaligen Militärfläche die Themen Mensch, Natur, Energie, Gewerbe und öffentliche Einrichtungen im Mittelpunkt stehen. Mein Dank gilt neben den Projektpartnern auch dem Gemeinderat, der das Projekt wohlwollend und aktiv begleitet“, erklärt Dr. René Pöltl, Oberbürgermeister der Stadt Schwetzingen.
Und Michael Scharf, Projektleiter und Leiter des Verkaufsteams Stuttgart/Karlsruhe der BImA, ergänzt: „Die BImA hat die Entwicklung der Konversionsflächen in Schwetzingen schon viele Jahre begleitet. Die Planungen für die zukünftigen Nutzungen haben inzwischen eine Umorientierung erfahren. Wir nehmen diese Änderungen positiv auf und wollen zusammen mit allen Beteiligten für eine erfolgreiche Umsetzung des Projekts sorgen.“
„Ich freue mich, dass die Konversionsfläche einer sinnvollen Nutzung, die den Bedürfnissen von Bund, Land und der Stadt Schwetzingen gerecht wird, zugeführt wird und die BImA ihren Beitrag hierzu leisten kann. Wir sind gespannt auf den städtebaulichen Wettbewerb und die weitere Zusammenarbeit mit allen Beteiligten“, so Susanne Dübon, Leiterin der Hauptstelle Freiburg des BImA-Geschäftsbereichs Portfoliomanagement.
„Auf die weitere partnerschaftliche Zusammenarbeit mit der BImA und der Stadt Schwetzingen freue ich mich sehr“, meint Marco Grübbel, Leiter des Amtes Mannheim und Heidelberg Vermögen und Bau. „Wir sind zuversichtlich, eine sehr gute städtebauliche und nachhaltige Lösung für die verschiedenen Vorhaben der Projektträger zu erreichen.“