Schwäbisch Gmünd (dsd/aw). Dank zahlreicher zweckgebundener Spenden sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale kann die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) weiter ihre Arbeit tun und die Fassadensanierung am Heilig-Kreuz-Münster in Schwäbisch Gmünd mit 100.000 Euro unterstützen. Auf diese Weise leistet die DSD ihren Beitrag zur Planungssicherheit für die Bauherren, ihre Architekten und hochqualifizierten Handwerksbetriebe, um diese wichtigen Arbeitsplätze erhalten zu helfen. Der Bau des Heilig-Kreuz-Münsters begann unter Verwendung von Teilen eines spätromanischen Vorgängerbaus Anfang des 14. Jahrhunderts.
Die Arbeiten übernahm schon bald Heinrich Parler aus Köln, der eine gotische Hallenkirche mit drei gleichhohen Schiffen und hohen Rundpfeilerarkaden erbauen wollte, wie sie bis dahin in Süddeutschland weithin unbekannt war. Um 1350 hatte das neue Langhaus die Chorbogenwand und die Türme des Vorgängerbaus erreicht. Im Jahr darauf wurde der Grundstein zum Chor gelegt. 1410 konnte der Hochaltar eingeweiht werden. Erst 1491 begann die Einwölbung des Chors. Als infolge des Abbruchs der Chorbogenwand 1497 die beiden Türme einstürzten, fehlten für deren Wiederaufbau die Mittel und wohl auch der Wille. Lediglich das Langhaus wurde ab 1504 noch eingewölbt, um eine harmonische Verbindung von Langhaus und Chor zu erzielen. 1521 war der Bau im Wesentlichen vollendet.
Dem Münster von Schwäbisch Gmünd kommt nicht zuletzt als Ausgangswerk der berühmten Baumeisterfamilie Parler große Bedeutung zu. Die durch ihre Großzügigkeit und Weite beeindruckende Hallenkirche mit Hallenumgangschor und Sterngewölben prägt trotz der fehlenden Türme das Stadtbild. Besonders prächtig ausgestaltet wurden die Chorportale mit der Darstellung der Passion Christi auf der Nord- und der des Weltgerichts auf der Südseite. Die in der Chorscheitelkapelle angeordnete plastische Heilig-Grab-Gruppe aus der Zeit um 1350 ist die zweitälteste noch erhaltene Darstellung dieser Trauerszene weltweit.
Bereits von 1975 bis 2005 wurde das Münster umfangreich saniert. Dennoch sind aufgrund von Witterungseinflüssen erneut umfangreiche Sanierungsarbeiten an der Fassade notwendig geworden. Es müssen zunächst hauptsächlich Risse und offene Fugen geschlossen werden.