Lauben-Frickenhausen (pm/aw). Für die Restaurierung der hölzernen Innenausstattung im ersten Obergeschoss des Haupthauses des sogenannten Vöhlinschlössles in Lauben-Frickenhausen – konkret die Bohlenstube und die Bohlen-Ständerwand im Flur – stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Lotterie GlücksSpirale 25.000 Euro zur Verfügung. Den dazugehörigen Fördervertrag überbrachte Rudolf Amann, Ortskurator Augsburg der DSD, im Beisein von Michael Vivell von Lotto Bayern an die Denkmaleigentümer Anna Kern und Sebastian Heinzelmann.
Das Schloss diente zunächst als Herrensitz, später als Amtshaus. Lediglich hinzugekommen sind die Zwerchhäuser im dritten Obergeschoss, ansonsten besitzt das Haus weiterhin die ursprüngliche äußere Form. An den freistehenden viergeschossigen Massivbau fügte man im Nordwesten und Südosten jeweils ein Rundturm an. Die beiden barocken Ausbauphasen fallen ins 18. Jahrhundert. Der Einbau des "Rittersaals" mit seinem Deckenstuck datiert in die Jahre 1760/1761. Im 19. Jahrhundert erfolgten dann weitere Innenausbauten, als das Haus dem Ortspfarrer als Wohnung diente. Spätere Maßnahmen konzentrierten sich vornehmlich auf Reparaturen und Modernisierungen. Herausragend ist der Befund der ursprünglichen Küche. Hier sind die Esse erhalten und sämtliche Zeitschichten zwischen 1490 und heute einwandfrei erkennbar.
Das zuletzt als Pfarrschlösschen bezeichnete Gebäude wurde um 1490 errichtet. Die Materialien wurden einheitlich verwendet, das Gebäude also in einem Schwung errichtet. Das lässt sich sowohl an der Fassade als auch im Inneren gut erkennen und belegen, insbesondere an dem feinen gelblichen Putz mit zahlreichen und zum Teil großen Kalkspatzen. Im ersten Obergeschoss dominiert das ursprüngliche Erscheinungsbild. Lediglich ein Treppenlauf stammt aus dem 18. Jahrhundert, während die Raumflucht weiterhin bauzeitlich ist. Bemerkenswert ist die erhaltene Ständerwand. Bei den Räumen des zweiten Obergeschosses handelte es sich um Wohnräume, die immer wieder verändert worden sind. Trotzdem lässt sich auch hier an den Putzoberflächen die ursprüngliche Gestaltung erkennen.