Dachinstandsetzung an der Burgkapelle Seckendorf

Cadolzburg (pm/aw). Die Seckendorfer Kapelle ist neben der Roßtaler Krypta und der Cadolzburg eines der ältesten, noch erhaltenen Gebäude im Landkreis Fürth. Für die Dachinstandsetzung und die Sicherung von Wandfresken im Inneren des kleinen Gotteshauses stellt die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher zweckgebundener Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale nun 25.000 Euro zur Verfügung.

Die Kapelle wurde als rechteckförmiger Massivbau in zwei Abschnitten errichtet, der östliche Teil im 14. Jahrhundert und der westliche in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Die Baunähte sind noch deutlich zu erkennen. Der ursprüngliche Zugang ins Innere befindet sich in der fensterlosen Nordseite. Die Außenwände bestehen aus Sandsteinsichtquadermauerwerk. 1802 stürzte der Dachreiter ein und ruinierte das Dach. Daraufhin sollte die Kapelle abgetragen und aus dem Baumaterial ein Gemeindehaus errichtet werden. Der Versteigerung des Bauwerks 1810 folgte der Einbau einer Wohnung im östlichen Teil, der andere Teil wurde als Scheune genutzt. Aus dieser Zeit stammen nachträglich eingebaute Fenster auf der Südseite. 1926 wurde die Wohnung aufgegeben. Es folgten Renovierungsarbeiten und Gottesdienste ab 1972. Die Fresken im Inneren wurden 1983/1984 gesichert.

Die Dachkonstruktion wurde im 19. Jahrhundert als Mischsystem aus Kehlbalken- und Pfettendach errichtet. Das Dach besitzt eine Biberschwanzziegeldeckung und eine Dachneigung von etwa 50 Grad. Die Längsaussteifung erfolgt über einen stehenden Stuhl mit Kopfbändern. Der Ostgiebel wurde vermutlich im Zuge einer Erneuerung des Dachstuhls in Ziegelmauerwerk neu errichtet. An der Westseite des Dachs ist ein eingeblechter Dachreiter mit Ziffernblättern vorhanden. Die Zerrbalkenlage stammt aus einer früheren Bauphase und ist als Sichtbalkenlage komplett einsehbar. Am Westgiebel ist im Innenbereich eine Empore vorhanden.

Die Kapelle wurde im 15. Jahrhundert mit äußerst sehenswerten Fresken verziert, die sich noch im Originalzustand befinden. Sie zeigen auf der Nordseite den Passionszyklus und an der Südwand die vierzehn Nothelfer mit Maria und dem Jesusknaben. Mittelpunkt der Freskenfolge ist der Beginn der Katharinen-Legende. Das Bildprogramm zeigt an der östlichen Chorwand auch Christus auf dem Regenbogen als Weltenrichter.