Mainbernheim (pm/aw). Einen symbolischen Fördervertrag in Höhe von 40.000 Euro für die Dachinstandsetzung am Vorderhaus des Patrizierhauses in der Herrnstraße 23 in Mainbernheim überbrachte Elisabeth Balk vom Ortskuratorium Fränkische Stadtbaumeister der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), an Denkmaleigentümerin Elisabeth Wilken.
Bei dem Gebäude handelt es sich um eines der ältesten Gebäude Mainbernheims, dendrochronologisch datiert es auf 1486. Sein Standort an der baulichen Mitte Mainbernheims macht das Gebäude für die Stadt Mainbernheim höchst bedeutungsvoll.
Das Gebäude ist Stammhaus der aus Nürnberg stammenden Lebküchnerei Schmidt, die in der Gründerzeit als königlich-bayerischer Hoflieferant erfolgreich deutschlandweit Lebkuchen verkaufte. Die exportorientierte Lebkuchenfabrik wurde als eines der ersten Unternehmen in Mainbernheim 1902 an der Bahnlinie Würzburg-Nürnberg errichtet.
An dem Massivbau mit Fachwerkobergeschoss und mittelalterlichem Dachstuhl lässt sich die mittelalterliche Baukonstruktion in allen Geschossen sehr gut ablesen. Im Erdgeschoss sind die Tragstützen aus der Bauzeit vorhanden, im Obergeschoss das Fachwerk der Außen- und Innenwände, im Dachgeschoss der Dachstuhl mit der kompletten bauzeitlichen Struktur, geblatteten Binderkonstruktionen und vielen erhaltenen bauzeitlichen Konstruktionsdetails. Die Bauzeit 1486 zeichnet das Gebäude als eines der wenigen erhaltenen baulichen Zeugnisse aus vorreformatorischer Zeit am Kreuzungspunkt der wichtigen Hauptstraßenachsen der historischen Stadt aus.