Denkmalstiftung fördert die Gabermühle in Kalchreuth

Kalchreuth (pm/aw). Die Dachsanierung des Wohnhauses der Gabermühle in Kalchreuth sowie die Neueindeckung des Daches mit Ton-Biberschwanzziegelnunterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale mit 15.000 Euro. Den dazugehörigen Fördervertrag überbringt Gerd Sommer vom Ortskuratorium Erlangen der DSD symbolisch am 5. April 2023 an Denkmaleigentümer Herbert Hofmann.

Die Gabermühle gilt als die älteste der Schwabachmühlen, die bereits vor 1110 entstanden sind. Ihr Name wechselte öfter: So hieß sie im 13. Jahrhundert Herbergsmühle, später Pupertsmul, Gabelmühle und heute Gabermühle. Aufgrund der Grundrisstypologie und in Analogie zur nahegelegenen Minderleinsmühle handelt es sich wohl ursprünglich um ein Taglöhnerhaus mit je zwei, aus Küche, Stube und Kammer bestehenden Wohneinheiten in Erd- und Obergeschoss. An der einstigen Herbergs- und Schankstätte führte die Eisenstraße unmittelbar vorbei. Wohl auch daher wurde das Gebäude im Dreißigjährigen Krieg verwüstet. Zuletzt stand die Mühlenanlage mehrere Jahrzehnte still, nachdem der Mahlbetrieb 1979 eingestellt worden war. Doch sind die historischen Mühlengebäude alle erhalten.

Die Gabermühle mit ihrem Frackdach und Fachwerkzwerchhaus ist Teil des ortsbildprägenden Mühlenensembles. Das prägende Gebäude unmittelbar am Umlaufgraben, ein zweigeschossiger Sandsteinquaderbau aus dem Jahr 1802, ist vermutlich ein Zeugnis für den frühen Mietswohnungsbau. Die südliche Vordergiebelseite und die Westseite sind voll umfänglich sandsteinverkleidet, während der Nordgiebel auf der Rückseite und das Obergeschoss auf der Ostseite Sichtfachwerk aufweist.