Burgellern (pm/aw). Für die Instandsetzung der Umwehrung der Ostmauer der Giechburg in Burgellern stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Lotterie GlücksSpirale 30.000 Euro zur Verfügung.
Die Besiedlung des Giechburgplateaus ist bis in das Neolithikum nachweisbar, wobei eine besondere Intensivierung der Siedlungstätigkeit während der Keltenzeit zwischen 500 v. Chr. und Christi Geburt stattfand. Die Höhenburg, die dem Plateau den Namen gab, liegt auf dem westlichen Ende einer felsigen Jurakuppe in Spornlage weithin sichtbar über dem Tal. Der Bau der mittelalterlichen Burg fand unter den mächtigen Schweinfurter Grafen, vermutlich um die Zeit der verheerenden Ungarneinfälle im 10. Jahrhundert statt. Hierzu wurde das westliche Drittel des Plateaus durch einen tiefen Halsgraben abgetrennt, die restlichen Wehranlagen bestanden noch bis ins 12. Jahrhundert weiter.
Unter der Ägide der Bamberger Bischöfe wurde die vernachlässigte Burg im 15. Jahrhundert ausgebaut, unter anderem mit Artillerierondellen, sodass sie während der gefürchteten Hussiteneinfälle als der sicherste Ort im ganzen Hochstift galt. Fürstbischof Johann Philipp von Gebsattel ließ um 1600 die mittlerweile ruinöse Burg als Renaissanceschloss unter Einbeziehung der mittelalterlichen Wehranlagen wieder aufbauen und fürstlich ausstatten. 1819 erwarb Graf Friedrich Karl Herrmann von Giech zu Thurnau die Burg, die der der letzte Graf von Giech 1932 wieder verkaufte. 1962 erwarb sie Friedrich Karl Hohmann. Um den Bestand der Anlagen zu sichern, wurde 1967 der Förderkreis der Freunde der Giechburg e. V. gegründet. Erste nennenswerte Sanierungsarbeiten wurden eingeleitet. Mit der Übernahme der Burganlage durch den Landkreis Bamberg 1971 löste sich der Verein auf und unter der Obhut der Kreisverwaltung begann ein umfassendes Sanierungsprogramm.
Die Kernburg geht in ihrer heutigen Form auf die Bautätigkeit von Fürstbischof Johann Philipp von Gebsattel in den Jahren 1602 bis 1609 zurück. Die beiden Flügel im Süden und Westen wurden inzwischen modern ausgebaut und werden als Burggaststätte und Tagungsort der Kreisverwaltung genutzt.