Gereuth (pm/aw). Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellt dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale für die Dachinstandsetzung des Alten Schlosses in Gereuth 44.000 Euro zur Verfügung. Den symbolischen Fördervertrag überbrachte Uwe Franke, Ortskurator Oberfranken der DSD, im Beisein von Jörg Urban von Lotto Bayern an Landrat Wilhelm Schneider.
Das Altes Schloss ist der Kernbau einer städtebaulich bedeutenden Gesamtanlage, die heute gegenüber dem Neuen Schloss aus dem Jahr 1705 steht. Dazu gehören auch ein Schlosspark, eine Schlosskapelle, das Pfarrhaus, eine Rentei und ein Gasthaus, die Schlossökonomie und der Ökonomiegarten. Das einstige Renaissanceschloss wurde später als Schlossökonomie für das benachbarte vis à vis gelegene Neue Schloss genutzt.
Das Alte Schloss ist ein langgestreckter, sieben Fenster langer, zweigeschossiger Satteldachbau mit Ziergiebeln und Säulenarkaden aus dem frühen 17. Jahrhundert. Das Dachwerk wurde 1706 umgebaut. Der östliche Teil wurde 1713 in historisierenden Formen als Speicherbau mit Stallungen angefügt. Umfangreiche Sicherungsarbeiten erfolgten 1833.
Das Renaissanceschloss zeichnet sich durch seine aufwendige Bauzier in Werkstein aus. Der Grundriss aus der Renaissancezeit mit Dürnitz, Küche und Rauchküche im Erdgeschoss, Diele, großem Festsaal, Vorgemach und Wohngemach im Obergeschoss sind erhalten bzw. rekonstruierbar. Den Festsaal schmückt eine manieristische Grisaille-Ausmalung. Eine konstruktionsgeschichtlich bemerkenswerte „Mann-an-Mann“-Decke befindet sich im alten Teil. Denkmalpflegerisch-architekturgeschichtlich von Bedeutung ist die in der Barockzeit seltene und untypische historisierende Erweiterung von 1713.