Erneuerung aller Dachbeläge der Kirche St. Pauli Bekehrung

Neukirchen-Pürgl (pm/aw). Für die holzkonstruktive Gesamtinstandsetzung und Erneuerung aller Dachbeläge der katholischen Kirche St. Pauli Bekehrung stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Lotterie GlücksSpirale 50.000 Euro zur Verfügung.

Die St. Paulikirche in Pürgl wurde wohl 1712 erbaut und erhielt in den darauffolgenden Jahren bis 1730 ihre Ausstattung. Trotz geringer Größe zählt die in waldiger Berglandschaft stehende Kirche zu den anspruchsvolleren des Gebietes. Charakteristisch für sie ist ihre Form aufgrund zweier konchenartiger Ausbuchtungen, die zwischen dem Schiff und dem ein wenig eingezogenen halbrund schließenden Chor vermitteln. Gegliedert wird die Fassade durch Lisenen und ein kräftig profiliertes Dachgesims, das an den Giebelschrägen hochgeführt ist. Ein Giebelreiter mit Kuppel und ein verschindelter Wetterschutz über dem Eingang in voller Breite der Giebelfront runden den Eindruck der Kirche ab.

Die Altäre und die Kanzel haben sich als ein einheitliches Ensemble in dunklem Holz erhalten. Sie wurden wie die Fresken um 1730 geschaffen. Als Urheber der vorzüglichen Schreinerarbeiten gilt der Laienbruder Fortunat Simon aus Windberg. Die Hochaltarfiguren werden dem Straubinger Bildhauer Simon Hofer zugeschrieben. Am Hochaltar ist die Behandlung der Architekturformen ebenso phantasievoll wie die dichte Ornamentierung. Neben dem Gemälde der Bekehrung Pauli sind seitlich die Heiligen Sebastian und Florian dargestellt. Die Seitenaltäre sind in die Muschelkonchen einkomponiert. Das beachtliche Gemälde des rechten Retabels stellt die Enthauptung der Heiligen Johannes und Paulus dar.

Das Langhaus schließt ein Stichkappentonnengewölbe, dessen Gurte von den toskanischen Wandpilastern mit hohen Gebälkstücken aufgenommen werden. Bei den Fenstern fällt der leicht eingezogene Kleeblattbogenschluss auf. Die Deckenbilder haben jeweils einen geschweiften Stuckrahmen. Die geringe Größe kam der minutiösen Malweise von Joseph Anton Merz entgegen. Das Chorfresko zeigt Johannes und Paulus als Wetterheilige über einem Erntefeld schwebend. Im Schiff stammen die drei Szenen aus der Pauluslegende: der Heilige bei der Predigt, das Martyrum und die Verherrlichung. Vier monochrome Medaillons mit Bildern der Evangelisten begleiten diese Szenen am Scheitel der Gurte.