Burgwindheim (dsd/aw). Der Dorfauflauf zum DSD-Ortstermin war beeindruckend! Die Kapelle Beatae Mariae Virginis ist der Gemeinde in Burgwindheim Kappel ein gemeinsames Anliegen. Für die Fassaden- und Fensterinstandsetzung an dem kleinen Gotteshaus in diesem Jahr stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) daher umso freudiger dank zahlreicher zweckgebundener Spenden und der Lotterie GlücksSpirale 20.000 Euro zur Verfügung. Damit leistet die DSD auch im Landkreis Bamberg ihren Beitrag zur Planungssicherheit für die Bauherren, ihre Architekten und hochqualifizierten Handwerksbetriebe und hilft, diese wichtigen Arbeitsplätze zu erhalten.
Die Kapelle hat 15 private Eigentümer. Die meisten von ihnen haben sich mit anderen an der Erhaltung der Kapelle interessierten Dorfbewohnern zum Kapellenbauverein Kappel zusammengeschlossen. Der Rat der Marktgemeinde Burgwindheim hat die Bauherrschaft für das auf insgesamt 180.000 EUR veranschlagte Gesamtinstandsetzungsprojekt übernommen. Dazu gehört die Instandsetzung der Dächer, der Außenfassade, der Buntglasfenster sowie die Erneuerung der veralteten Innen-Elektrik.
Städtebaulich wirkungsvoll steht die neoromanische Kapelle seit 1892 auf einem kleinen Hügel an der ehemaligen Chaussee Bamberg-Ebrach-Würzburg. Die Kapelle bezieht sich mit ihrer neuromanischen architektonischen Formensprache, dem Schieferdach und dem Dachreiter auf die unweit entfernte ehemalige Klosterkirche Ebrach. Die Kapelle ist mit ihren bemalten Buntglasfenstern, der Ausstattung mit Altar und Gestühl, Empore und Orgel und dem Fußbodenbelag vollständig aus der Bauzeit erhalten. Die beiden Chorfenster mit Darstellung Herz Mariä und Jesu sind den Glasgemälden in Hohenmirsberg ähnlich.
Die Fenster entstanden zwischen Dezember 1892 und Juli 1898. Die Glasgemälde wurden vermutlich von Otto König entworfen und gemalt. Sie stehen seinen Entwürfen für die Kirche in Büchold nahe. Es kann sein, dass in Kappel die Glasgemälde erst nachträglich in die Kunstverglasung eingearbeitet wurden.