Bischofswiesen (aw). Immer wieder verschafften sich Ruinentouristen illegal Zutritt zum ehemaligen "Geiger-Hotel" in Bischofswiesen (Landkreis Berchtesgadener Land), Anwohner berichteten von ganzen Bussen mit Neugierigen, die das Gelände inspizierten (wir berichteten). Illegale Partys, Schlägereien, Paintballspieler und massiver Vandalismus waren an der Tagesordnung. Um weitere Skandale und unbefugte Zutritte zu verhindern, hatte man einen Bauzaun installiert, der die Ruine zukünftig sichern und Warnschilder Fremde vor Lebensgefahr und möglichen Konsequenzen bei Missachtung informieren sollten. Wie bei allen ähnlichen leerstehenden Immobilien zeigt sich jedoch, dass sich Vandalen und Ruhestörer davon nicht abhalten lassen. Anfang August meldeten Anwohner der Polizei eine Gruppe Jugendliche, die mit einer Kameradrohne Fotos vom Objekt fertigten. Die Gesetzeshüter kamen zu spät.
Wie ein Anwohner berichtet, waren die installierten Schutzmaßnahmen nur von kurzer Dauer. Denn keine 24 Stunden nach dem Aufstellen des Zauns war dieser an mehreren Stellen bereits wieder illegal geöffnet worden. Danach schnitten mehrere Gruppen von "Einsteigern" die geflickten Zaunverbindungen mühelos auf. Der Anwalt des Klinik-Eigentümers hatte vorgeschlagen, dass Nachbarn diejenigen Personen, die sich illegal Zutritt verschaffen, bis zum Eintreffen der Polizei festhalten sollen. Aufgrund des Aggressions-Potenzials einiger weniger ist dies jedoch die eher unproduktive Lösung. Die Anwohner verweisen auf die Objektsicherungspflicht des Eigentümers. Ein von selbigen geforderter und vom Eigentümer zugesagter Wachdienst wurde bisher nicht realisiert.