München (pm/aw). Die Aurelis Real Estate als Grundstückseigentümerin regt bei der Stadt Nürnberg an, das Verfahren zur Suche nach einem neuen Namen für den Stadtteil Lichtenreuth ergebnisoffen zu gestalten. In einem Schreiben an den Nürnberger Oberbürgermeister Marcus König spricht sich das Unternehmen dafür aus, dass sich die Entscheidungsträger der Stadt bis zuletzt alle Optionen offenhalten, also auch eine Fortführung des zurzeit genutzten Namens. „Lichtenreuth verdient eine Chance“, wirbt Stefan Wiegand, Geschäftsführer der Aurelis Region Süd, für den Status quo. „Warum sollte man gerade diesen Namen von vorneherein ausschließen? Er wurde von einer in Nürnberg ansässigen Agentur entwickelt, die da sehr viel Herzblut reingesteckt hat.“
Im Zuge der professionellen Namensentwicklung beschäftigten sich die Experten intensiv mit der Historie des Standorts, den städteplanerischen Zielen und der künftigen Nutzung. Auf gängige Verkaufsnamen wurde bewusst verzichtet. Lichtenreuth nimmt Bezug auf den ehemaligen, 1358 erstmals erwähnten Forstbezirk Lichtenhof, auf dem sich das Planungsgebiet befindet. Der Namensbestandteil „-reuth“ weist auf eine Rodung hin und findet sich auch in zahlreichen anderen Nürnberger Stadtteilnamen wie Großreuth, Kleinreuth oder Sandreuth wieder. Damit soll deutlich gemacht werden, dass hier ein neuer Stadtteil entsteht, der sich harmonisch in die Stadt einfügt.
„Wir haben den Eindruck, dass sich der Name etabliert hat und von der Nürnberger Bevölkerung gut angenommen wurde“, erklärt Wiegand. In die erneute Suche nach einem Namen ist die Aurelis als Eigentümerin des Grundstücks nicht eingebunden. Dennoch stehe man Alternativen grundsätzlich aufgeschlossen gegenüber: „Aus der Erfahrung mit vielen derartigen Projekten im gesamten Bundesgebiet wissen wir, wie schwierig die Entwicklung von Namen sein kann. Hier gilt für uns der Satz: Das Bessere ist des Guten Feind.“
In enger Abstimmung mit der Stadt Nürnberg entwickelt die Aurelis in Lichtenreuth ein neues, gemischt genutztes Stadtquartier mit Platz für Wohnen, Dienstleistung, Nahversorgung, Gewerbe sowie großzügigen Grünflächen. Das Planungsgebiet umfasstinsgesamt rund 100 Hektar. Auf dem Gelände soll Wohnraum für mehrere tausend Anwohner im frei finanzierten und geförderten Wohnungsbau entstehen. 2018 wurden rund 37 Hektar an den Freistaat Bayern zur Errichtung der Technischen Universität Nürnberg verkauft. Weitere Highlights der Planung sind eine mehr als 10 Hektar große Parkfläche im nördlichen Teil des Planungsgebiets sowie ein öffentlich nicht zugänglicher Teilbereich („Lichtenreuth naturnah“) im Süden, der dem ökologischen Ausgleich und Artenschutz dient.