Nürnberg (pm). Durch die WBG Urbanes Wohnen St. Jobst GmbH – ein 100%iges Tochterunternehmen der wbg Nürnberg GmbH Immobilienunternehmen – wurden im Jahr 2018 die Flächen der ehemaligen Bundesmonopolverwaltung für Branntwein an der Äußeren Sulzbacher Straße erworben. Der Übergang von Nutzen und Lasten erfolgte zum 1. Januar 2019. Aufgrund der Größe und Komplexität sowie des Anspruches eines nachhaltigen Projektes wurden in einem moderierten Werkstattverfahren mit Beteiligung von Fachplanern, den zuständigen Fachbereichen der Verwaltung, Vertretern des Stadtrates und dem Bürgerverein sowie der Nachbarn Grundlagen ermittelt, die in die Erarbeitung einer städtebaulichen Rahmenplanung eingeflossen sind. Diese wurde am 12. Dezember 2019 vom Stadtrat beschlossen. Damit besteht nun Baurecht für das Areal.
Seit geraumer Zeit werden die Voraussetzungen geschaffen, um am 28. Februar 2020 mit dem Abbruch der Bestandsgebäude und dem Rückbau der vorhandenen Gleis- und technischen Anlagen beginnen zu können. Vorher wurde das Grundstück interimsweise von den Spezialeinheiten der mittelfränkischen Polizei sowie Kräften der Berufsfeuerwehr, des Technischen Hilfswerkes und der Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Nürnberg zu Übungszwecken intensiv genutzt.
Aus heutiger Sicht ist im Rahmen der Bebauung des bisherigen Branntweinareals der Neubau von insgesamt rund 400 Mietwohnungen vorgesehen. Davon sind circa 180 öffentlich geförderte Wohneinheiten geplant, die auf der Grundlage der wbg-Typenhäuser, straßenbegleitend zur Äußeren Sulzbacher Straße auf dem nördlichen Teil des Grundstückes, errichtet werden. Die Planungen dafür sind bereits beauftragt und werden vom Architekturbüro Grabow & Hoffmann realisiert. Die öffentlich geförderten Wohnungen sollen 2025 bezugsfertig sein.
Für die rund 220 freifinanzierten Wohneinheiten im südlichen Teil findet 2020 ein Ideen- und Realisierungswettbewerb statt. Die Vorbereitungen für den Wettbewerb laufen bereits, mit einem Wettbewerbsergebnis wird bis Herbst 2020 gerechnet. Die Realisierung erfolgt dann in verschiedenen Bauabschnitten bis zum Jahr 2028. Bedarfsabhängig im Interesse der Quartiersentwicklung sind unter anderem eine Kinderbetreuungseinrichtung sowie verschiedene Gewerbeeinheiten vorgesehen.
Einbezogen in die Quartiersentwicklung werden auch zwei Grundstücke am nördlichen und südöstlichen Rand des Areals. Am nördlichen Rand liegt das Grundstück der Firma Aldi. Von dieser ist vorgesehen, dass ein Neubau errichtet wird, in dem sich im Erdgeschoss weiterhin ein Aldi-Markt befindet und in den Oberschossen rund 60 Wohneinheiten zusätzlich entstehen. Die Verhandlungen hierzu stehen kurz vor dem Abschluss. Über das Grundstück am südöstlichen Ende werden ebenfalls Gespräche geführt. Hier sollen dann durch die wbg weitere rund 40 Wohneinheiten errichtet werden.
Im Rahmen der Bürgerbeteiligung wurde nach dem Motto „Geschichte bleibt“ der Wunsch eingebracht, Bestandsgebäude zu erhalten. Dieser Wunsch soll nach Möglichkeit umgesetzt werden, in dem vorrangig in den Bestandsgebäuden Ermöglichungsräume für Kunstschaffende entstehen. Darüber hinaus sind ein Quartiersstützpunkt und eine Mobilitätsstation vorgesehen.
Um der Nachwelt die Historie der Bundesmonopolverwaltung für Branntwein als solches, aber auch die Geschichte des Standortes Nürnberg zu erhalten, wurde der Verein Geschichte für Alle e. V. von der wbg Nürnberg beauftragt, diese zu erarbeiten und im Rahmen eines Buches zusammenzufassen. Damit auch fotografisch erhalten bleibt, was einmal war, bekam die Instagram Community „igers_nuernberg“ im Jahr 2019 bei einem geführten Rundgang über das Gelände die Möglichkeit, eine Vielzahl von Bildern zu erstellen. Diese wurden zum Teil in das Buch von Geschichte für Alle e. V. aufgenommen, aber auch in einer Ausstellung zusammengefasst und hier in sechs Themenbereiche unterteilt. Gezeigt wird das brachliegende Gelände aus unterschiedlichen Perspektiven.
Im Rahmen der Vorbereitungen zum Abbruch wurden einige technische Exponate sichergestellt, die ebenso wie die Ausstellung in die Neubauten integriert werden sollen.
Dies ist eine Pressemitteilung, die der Redaktion zugeschickt wurde, und die wir zur Information unserer Leser*innen unredigiert übernehmen.