Asbach-Bäumenheim (aw). Schon von weitem ist das Wahrzeichen der Stadt Neuburg an der Donau sichtbar: Die mächtige Schlossanlage, die von Pfalzgraf Ottheinrich im Jahr 1527 zur Residenz des Fürstentums Pfalz- Neuburg umgebaut wurde, blickt auf eine jahrhundertelange Geschichte zurück. Heute gewährt ein neu konzipierter Museumstrakt unter dem Namen "Das Fürstentum Pfalz-Neuburg" im Hauptgeschoss des Ostflügels einen Einblick in die geschichtsträchtige Vergangenheit des Fürstentums. In den einstigen Wohn- und Staatsräumen des Pfalz-Neuburger Hochadels sind rund 550 Kunstwerke, darunter Portraits und wertvolle Bildteppiche, Waffen, Möbel sowie kostbares Kunsthandwerk zu bestaunen, die jährlich tausende Besucher in die Renaissancestadt Neuburg an der Donau locken.
Am südlichen Glockenturm des Renaissanceschlosses in Neuburg an der Donau ist eine umfassende Renovierung nötig, denn die Spitze des kleinen Turms neigt sich gefährlich zur Seite. Der Blick auf den Glockenturm des Südflügels ist derzeit jedoch durch eine Gerüstkonstruktion verhüllt. Nur bei genauem Hinsehen kann man erkennen, dass sich die sogenannte Laterne, in der die Turmglocken hängen, deutlich in westliche Richtung neigt. Die Experten gehen davon aus, dass dieser Zustand wohl der Konstruktion des kleinen Bauwerks, vor allem der Verblechung über der Turmuhr, geschuldet ist. Über die Jahre hatte sich Schwitzwasser im Inneren abgesetzt, welches durch die fehlende Belüftung nicht austrocknen konnte. Die Folge: Die Holzkonstruktion ist aufgrund der ständigen Feuchtigkeit stark angegriffen und vermorscht, was sich vor allem an den Fußpunkten der tragenden Teile bemerkbar macht.
Bekannt ist, dass das Türmchen erst nachträglich eingebaut wurde und damit viel jünger ist, als der Rest des Schlosses. Da sich der Gesamtzustand in den letzten Jahren rapide verschlechterte, müssen die maroden Holzelemente nun im Rahmen der Renovierungsarbeiten durch neue Teile ersetzt werden. Mit der Renovierung des Glockenturmes kann GEDA erneut ein Sanierungsprojekt in der bayerischen Heimat unterstützen. Die Arbeiten am "schiefen Turm von Neuburg" sollen noch im Sommer abgeschlossen werden. Danach wird sich das Renaissanceschloss mitsamt Glockentürmchen seinen zahlreichen Besuchern aus aller Welt wieder in voller Pracht - und ohne Gerüstturm - präsentieren.