Bamberg (pm). Die Stadt Bamberg möchte die ehemalige Pines-Housing-Area, jetzt Wohngebiet Am Föhrenhain, und den Bereich der ehemaligen Offizierssiedlung als Sanierungsgebiete ausweisen. Damit soll die städtebauliche Entwicklung des ehemaligen Kasernenareals weitergehen und die Voraussetzungen für die Gewährung von Städtebaufördermitteln geschaffen werden. Grundlage für die Ausweisung eines Sanierungsgebietes sind sogenannte „Vorbereitende Untersuchung“ (VU), mit deren Durchführung die Stadt Bamberg den Stadtplaner Daniel Waldhoff (dwplanung) beauftragt hat. Er erläuterte bei seinem Vortrag im Pfarrsaal St. Kunigund am 21. Januar 2020 zunächst den bisherigen Planungsprozess der Bamberger Konversionsflächen und stellte dann die Inhalte der VU vor. Die Bürgerinnen und Bürger hatten im Anschluss daran die Gelegenheit, Fragen zu stellen und ihre Wünsche und Anliegen für die Warner Barracks zu formulieren.
Der Abzug der US-Streitkräfte, mit der Herausforderung rund 450 Hektar Konversionsfläche in das Stadtgebiet integrieren zu wollen, führte 2013 zu einer Fortschreibung des Gesamtstädtischen städtebaulichen Entwicklungskonzeptes der Stadt Bamberg aus dem Jahr 2011. „Der 2013 ausgelöste Planungsprozess für den gesamten Bamberger Osten umfasste insbesondere eine breite Öffentlichkeitsbeteiligung“, erinnert Waldhoff. Ergebnis war das Gesamtstädtische städtebauliche Entwicklungskonzept (SEK 2014). Die damals gesetzten Eckpunkte sind nun in den Rahmenplan „Zielkonzept 2035“ eingearbeitet worden, der in der Veranstaltung am 21. Januar 2020 vorgestellt wurde. Wichtig ist, dass damit alle bislang im Prozess vorgebrachten Ideen und Anregungen aus der Bürgerschaft weiter als Planungsgrundlagen erhalten bleiben. Das Zielkonzept 2035 dient nun als Leitlinie für Verwaltung und Politik sowie als Informationsgrundlage für die Bürgerbeteiligung, Behörden und Investoren. Und: Dieser Plan ist nicht fertig, sondern er muss auch künftig kontinuierlich und dynamisch fortgeschrieben werden. Er ist das Abbild eines andauernden und langen Planungsprozesses.
Planerisch betrachtet wird immer das gesamte Gebiet der ehemaligen Warner Barracks. Konkrete Sanierungsgebiete können aber nur dort ausgewiesen werden, wo die Stadt oder die Stadtbau GmbH bereits Eigentümerin der Flächen sind. Östlich des Berliner Rings derzeit daher nur in den Bereichen Am Föhrenhain mit dem ehemaligen Offizierskasino sowie der ehemaligen Offizierssiedlung. Die Flächen von Bundespolizei und Ankerzentrum befinden sich weiterhin im Eigentum der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA).
Die in den Jahren 1956 bis 1957 als Wohngebäude für Offiziere der US-Armee errichteten Bestandsgebäude der Offizierssiedlung werden saniert und durch die Stadtbau GmbH vermietet. Der Mietzins steht mit bezahlbaren 7,50 Euro pro Quadratmeter bereits fest. Neben der Sanierung wird derzeit die Erschließung der Gebäude teilweise neu geordnet und das Umfeld aufgewertet. Neben der Offizierssiedlung saniert die Stadtbau GmbH derzeit auch das ehemalige Offizierskasino. Hier soll bereits ab 2021 ein Teil des Gebäudes einschließlich der Freiflächen als Kinderhaus mit insgesamt 86 Betreuungsplätzen genutzt werden. Der frühere Festsaal wird in das Betreuungsangebot des Kinderhauses integriert, steht daneben aber auch als attraktives Veranstaltungszentrum im Quartier für alle Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung.
Viele Bürgerinnen und Bürger wünschten sich bei der Veranstaltung im Pfarrsaal St. Kunigund eine künftige Anbindung des Geländes an die Gartenstadt sowie eine Durchquerungsmöglichkeit von Nord nach Süd und mehr Flächen zum Wohnen. Ebenso soll die soziale Infrastruktur nach Wunsch der Bürgerschaft weiter ausgebaut werden – dazu zählen Schulen, Kitas und Pflegeeinrichtungen. Moderator Prof. Dr. Marc Redepenning vom Lehrstuhl Geographie I der Universität Bamberg wies darauf hin, dass der Prozess einen langen Atem erfordere und viele Themen erst dann sinnvoll angegangen werden könnten, wenn die Stadt Bamberg in Besitz der gesamten Fläche der Warner Barracks sei.
Oberbürgermeister Andreas Starke gab schließlich einen Ausblick auf den weiteren Prozess. „Im Moment gilt es, das Sanierungsgebiet festzulegen, um Fördermittel zu generieren“, so Starke. Sobald aber die übrigen Bereiche der Warner Barracks nicht mehr vom Bund benötigt werden und die Stadt diese Flächen erwerben könne, „werden wir den Dialog, wie wir ihn zwischen 2012 und 2015 mit der Bürgerschaft geführt haben, weiterführen“, versprach das Stadtoberhaupt.
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