Weitere Arbeiten an St. Wendelin und St. Anna in Untermühlegg

Bolsterlang-Untermühlegg (pm/aw). Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellt dank ihrer Förderer sowie der Mittel der GlücksSpirale erneut Mittel für die Instandsetzung der St. Wendelin und St. Anna-Kapelle in Bolsterlang-Untermühlegg bereit. Diesmal kommen 20.000 Euro der Instandsetzung der Raumschale und der Restaurierung der Ausstattung zugute. Die DSD hat Arbeiten an der Kapelle bereits 2019 und 2020 mit insgesamt 30.000 Euro unterstützt. Der einsam in einer reizvollen Berglandschaft stehende gotische Bau wurde 1445 geweiht und 1706 nach Westen verlängert. Dabei wurden gleichzeitig die Fenster erweitert, neue Decken eingezogen und die Sakristei erneuert. Diese umfassende Renovierung ist Ausdruck der Blüte der Wallfahrt zum hl. Wendelin im 17. bis 18. Jahrhundert.

Der Hochaltar wurde 1684 geschaffen und 1872 neu gefasst. Zwischen zwei gedrehten Säulen mit Weinlaub steht in einem Rundbogen eine Maria Immaculata auf der Mondsichel im Strahlenkranz. Auf der linken Seite ist auf einer Konsole mit Engelskopf der hl. Wendelin dargestellt, auf der rechten Seite der hl. Joachim. Im zweisäuligen Auszug mit Engelskopfanschwüngen ist schließlich eine Anna Selbdritt abgebildet. Zwei sitzende Engel auf den seitlichen Segmentgiebelstücken und eine Statuette des Erzengels Michael mit der Seelenwaag zwischen zwei sitzenden Putten vervollständigen die Motive.

Die Seitenaltäre wurden nach der Verlängerung der Kapelle gegen 1710 errichtet. Die fünfzig Jahre jüngeren Altarblätter stammen vom Immenstädter Maler Joseph Herz, der hier den hl. Johannes den Täufer in einer Ideallandschaft und den hl. Joseph mit dem Jesuskind malte. In den flachen Muschelnischen des Auszugs finden sich als Schnitzstatuetten wieder eine Mutter Anna mit Maria und der hl. Wendelin.

Die Gemälde in den 13 Feldern der Emporenbrüstung stellen Christus und die 12 Apostel dar. Im Innenraum sind die historischen Putze in großem Umfang erhalten geblieben. Befunde an verschiedenen Stellen deuten auf eine reiche Schichtenfolge von vielfarbigen Wandfassungen bis ins 19. Jahrhundert hinein, darunter auch eine Bauinschrift. Die Votivbilder erinnern an die Verehrung des hl. Wendelin in Untermühlegg vom 17. bis ins 19. Jahrhundert.