Eilenburg (dsd/aw). Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützt die anstehenden Zimmerer- und Holzbauarbeiten in der St. Nikolaikirche in Eilenburg mit 30.000 Euro. Den Fördervertrag erhält Gemeindekirchenratsvorsitzende Inez Laaser in diesen Tagen. Damit leistet die DSD ihren Beitrag zur Planungssicherheit für die Bauherren, ihre Architekten und ihre hochqualifizierten Handwerksbetriebe und hilft gerade in der derzeitigen Situation, wichtige Arbeitsplätze zu erhalten. Die Nikolaikirche steht unmittelbar neben dem Rathaus in Eilenburg. Die dreischiffige Hallenkirche wurde 1444 in spätgotischen Formen errichtet. An das fast quadratische Schiff schließt sich der Chor an, dreibahnige Spitzbogenfenster gliedern die Wandfläche zwischen den Strebepfeilern des Backsteinbaus. Im Barock erhielt der Turm, dessen Grundstein 1496 gelegt wurde, ein zusätzliches Geschoss und eine neue Haube.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche mit der restlichen Stadt schwer zerstört. Nach dem Krieg baute man Turm und Schiff provisorisch wieder auf. Erst 1997 wurde statt des maroden Zeltdachs aus dem Jahr 1947 die barocke Haube wieder auf den Turm aufgebracht. Danach war die Sanierung des Turmaußenmauerwerks dringlich. Die DSD unterstützt die Nikolaigemeinde seit 1998 immer wieder mit bislang insgesamt rund 63.000 Euro.
In der Nikolaikirche in Eilenburg wirkte von 1617 bis 1640 der Pfarrer Martin Rinckarts, dessen Choral „Nun danket alle Gott“ weltweit – auch bearbeitet von Johann Sebastian Bach, Johannes Brahms, Marcel Dupré oder Max Reger – nicht nur in Gottesdiensten gesungen wird. Die Eilenburger verdanken Rinckart zudem die dramatische Rettung der Stadt im Dreißigjährigen Krieg.