Bremerhaven (pm/aw). 20.000 Euro stellt die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) für Tischlerarbeiten am Alten Kraftwerk der Kaiserschleuse in Bremerhaven Überseehafen zur Verfügung. Möglich wurde der Fördervertrag durch zahlreiche Spenden sowie Mitteln der Lotterie GlücksSpirale. Das Denkmal ist nunmehr eines von über 30 Objekten, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bremen fördern konnte.
Drei Häfen zeichnen Bremerhaven aus. Der Alte Hafen entstand ab 1827, der Neue Hafen ab 1847 und der Kaiserhafen schließlich ab 1872. Zum Kaiserhafen gehört die ab 1892 errichtete Kaiserschleuse, die am 20. September 1897 eingeweiht wurde. Sie ermöglichte einen tidenhubunabhängigen Zugang von den Hafenbecken zur Weser. Mit 223 Metern Länge und einer Breite von 45 Metern war sie zur Erbauungszeit die weltgrößte Seeschleuse. Im Jahr 2007 musste die Schleuse auf über 300 Meter vergrößert werden.
Zur Schleusenanlage gehörten auch verschiede Hochbauten, von denen sich nur die ehemalige Kraftzentrale an der Lohmannstraße erhalten hat. Der verputzte Zweihallenbau barg ursprünglich Stromgeneratoren sowie Druckwasserpumpen, die Schleusentore wurden hydraulisch betrieben. Die beiden Türme nahmen die dafür notwendigen Akkumulatoren, das sind Druck erzeugende Gewichte, auf.
Die historistische Zweiturmfassade ist aufwendig in Neurenaissance-Formen gestaltet. Über einem rustizierten Sockelgeschoss erheben sich durch Rundbögen, Biforien, Konsolen und Gesimse reich gegliederte Hauptgeschosse, die von Fachwerkzonen und mit Sphären bekrönten Pyramidendächern abgeschlossen werden. Zwischen den Türmen bietet ein von einem Fachwerkgiebel überfangenes Portal den Zugang zur Anlage. Im hinteren Bereich befindet sich die hohe Maschinenhalle mit großen Segmentbogenfenstern, seitlich schließt sich das niedrigere Kesselhaus an.