Frankfurt/Main (aw). Als die Konversions-Grundstücksentwicklungsgesellschaft (KEG) im November 2020 Flächen am historischen Empfangsgebäude des Höchster Bahnhofs von der Deutschen Bahn (DB) erworben hat, sprach Planungsdezernent Mike Josef vom „nächsten Meilenstein“. Und tatsächlich geht die Entwicklung am Bahnhof Höchst unmittelbar weiter. „Ich gehe davon aus, dass im kommenden Jahr der Neubau der Wohnungen westlich des Bahnhofs durch die Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH FES beginnen kann“, sagt Josef, der auch Vorsitzender des Aufsichtsrates der KEG ist. „In den Jahren 2023/24 ist die Sanierung der Ämtergebäude und des Bunkers vorgesehen, 2024/25 das Empfangsgebäude des Bahnhofs und 2025/26 der Bahnsteig 4 sowie weitere Infrastruktur. Das ist ein echter Entwicklungsschub für den ganzen Stadtteil, an dem die zahlreichen beteiligten Ämter und Institutionen positiv zusammenarbeiten.“
In diesem Zusammenhang schaut Josef auch auf das vergangene Jahrzehnt zurück: So gab es erste Gespräche zwischen Stadt und Bahn zur Modernisierung der Verkehrsstation sowie zu Möglichkeiten des Umbaus oder der Sanierung des Empfangsgebäudes bereits im Jahr 2010. Vor zehn Jahren wurde dann die KEG eingebunden und eine erste Machbarkeitsstudie zur Neustrukturierung des Empfangsgebäudes und angrenzender Gebäude und Flächen erarbeitet. 2014 wurde der Vorplatz Nord durch die Stadt Frankfurt im „Programm Schöneres Frankfurt“ unter Einbindung des Verkehrsdezernats umgebaut, in den Jahren 2017/2018 der neue Busbahnhof errichtet. 2018/2019 folgte der südliche Vorplatz im Zuge der Neugestaltung der Dalbergstraße. Außerdem wurde der barrierefreie Umbau der Station durch die DB sowie die denkmalgerechte Herstellung der Bruno-Asch-Anlage abgeschlossen. Voraussichtlich ab Mai soll dort die Staudenbepflanzungen erneuert werden.
Lag das anfängliche Investitionsvolumen bei rund zehn Millionen Euro, so hat es sich aufgrund der Abstimmungen und gemeinsamen Projektentwicklung von Stadt, KEG und Bahn vervielfacht. „Nimmt man die bislang realisierten Projekte und die geplanten der kommenden fünf Jahre zusammen, werden es geschätzt rund 60 Millionen Euro sein, die in und am Bahnhof Höchst investiert werden. Hinzu kommen die Investitionen durch die Regionaltangente West. Diese gewaltige Zahl zeigt auch die Bedeutung des Areals“, sagt Josef. „Und künftig wird das Umfeld noch ansprechender gestaltet sein und zusätzlich bezahlbare Wohnungen entstehen.“
Auf den Flächen westlich des Bahnhofs sollen zwischen dem neuen Busbahnhof und den Gleisen bis zu 48 Wohneinheiten entstehen. Östlich des Empfangsgebäudes werden das ehemalige Verwaltungsgebäude der Bahn sowie der Flach- und der Hochbunker für zivile, bürgerschaftliche Bedarfe zur Verfügung gestellt. Hier muss zunächst die Entwidmung in formellen Rechtsverfahren erfolgen.
„Ich freue mich schon auf attraktive Außengastronomie, neue Fahrradabstellanlagen und auch die Möglichkeit, künftig einen kleinen Weihnachtsmarkt sowie kulturelle Nutzungen stattfinden zu lassen“, sagt Josef. „Der barrierefreie Zugang zur Bahn, die attraktive Stadtteilverbindung und Verkehrsdrehscheibe sowie das erhöhte subjektive Sicherheitsempfinden tun dem Stadtteil gut. Damit befinden wir uns mit dem umfassenden Projekt der Weiterentwicklung des Höchster Bahnhofsumfeldes inzwischen auf der Zielgeraden.“