Naumburg (pm). Das 1684 erbaute Haus in der Graf-Volkwin-Straße 5 in Naumburg blickt auf eine lange und bewegte Geschichte zurück. Zuletzt jedoch stand das historische Gebäude in der Naumburger Altstadt lange leer und verfiel zusehends. Der Abriss stand unmittelbar bevor. Quasi in letzter Minute gründete sich die Bürgergenossenschaft (BG) Naumburg eG, um das Gebäude zu erwerben und es vor dem Abriss zu bewahren. Im August vergangenen Jahres wurden die Verträge unterschrieben. Seitdem haben engagierte Bürger in ihrer Freizeit das Haus entrümpelt, die Verkehrssicherheit wiederhergestellt und das Dach gesichert. „Es ist kein leichter Weg, aber unser Ziel ist es, das Gebäude wieder in ein städtebauliches Schmuckstück zu verwandeln“, erklärt Jens Bestmann aus dem Vorstand der BG.
Unterstützung erhält die Genossenschaft dabei vom Landkreis Kassel. Bei der Übergabe eines Förderbescheides über rund 30.000 Euro drückte Vizelandrat Andreas Siebert seine Freude darüber aus, dass der Landkreis mit Mitteln aus der Dorfentwicklung dazu beitragen könne das ambitionierte Projekt zu unterstützen und das historisch wertvolle Gebäude zu erhalten. „Besonders wichtig ist es mir, dass wir damit gleichzeitig auch das enorme bürgerschaftliche Engagement würdigen“, so Siebert, der auch betonte: „Die BG kann zum Vorbild für andere Städte und Gemeinden im Landkreis werden.“
Viel Lob gab es in diesem Zusammenhang auch für die Arbeit des Servicezentrums Regionalentwicklung beim Landkreis Kassel. „Die Zusammenarbeit ist sehr gut und unkompliziert“, so Bestmann. Es sei auch nicht selbstverständlich, dass der Landkreis, nachdem Naumburg nicht mehr Förderschwerpunkt der Dorfentwicklung ist, es trotzdem geschafft habe, Fördergelder zur Verfügung zu stellen.
Für den Kauf des Hauses in der Graf-Volkwin-Straße 5 habe man sich entschieden, weil der „Aufwand überschaubar“, die Bausubstanz „gesund“ und das Gebäude „städtebaulich von besonderer Bedeutung“ sei, so Bestmann. Die Fördermittel würden nun dafür verwendet, die Gebäudehülle zu sanieren. Notwendig ist eine neue Dacheindeckung, die Sanierung des Sockels, die Erneuerung der Grundleitung und der Kelleraußentür sowie arbeiten am Fachwerk. Vieles davon in Eigenleistung Trotzdem rechnet die BG mit einem Kostenaufwand von rund 100.000 Euro.
„Ich habe schon Bilder im Kopf, was entstehen kann“, so Bestmann. Geplant sei zum Beispiel einige Ferienwohnungen zu schaffen. Das richtige Stichwort für Dirk Hofmann vom Servicezentrum Regionalentwicklung beim Landkreis Kassel, der betonte: „Auch dafür gibt es ein spezielles Förderprogramm, welches die Schaffung von regionaltypischen Ferienwohnungen im ländlichen Raum bezuschusst.“ Die BG könne also auch weiter mit Unterstützung rechnen.
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