Nordeck (dsd/aw). Das Mauerwerk der Kapelle von Burg Nordeck muss auf der Nordseite instandgesetzt werden. Dafür stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) 27.000 Euro zur Verfügung. Auf diese Weise leistet die private Denkmalschutzstiftung ihren Beitrag zur Planungssicherheit für die Bauherren, ihre Architekten und hochqualifizierten Handwerksbetriebe, um diese wichtigen Arbeitsplätze erhalten zu helfen. Ermöglicht haben den Fördervertrag zahlreiche Spenden sowie die Erträge der Lotterie GlücksSpirale. Burg Nordeck wird erstmals gefördert.
Nördlich des zur Stadt Allendorf gehörenden Ortes Nordeck erhebt sich hoch über dem Lumdatal die Hangburg Nordeck. Vermutlich im 12. Jahrhundert wurde die Veste von den Gleibergern angelegt, kam aber bald schon in den Besitz der Herren von Nordeck und fiel im 13. Jahrhundert an die Landgrafen von Hessen. Für sie hatte die Hohenburg eine wichtige strategische Funktion an der Straße von Mainz nach Amöneburg. Weitere Besitzerwechsel folgten in den kommenden Jahrhunderten. 1909 gelangte die Anlage an die Grafen von Schwerin, die bis heute die Eigentümer sind. 1929 richtete der Reformpädagoge Otto Erdmann in der Burg ein Landschulheim ein. Heute befindet sich hier eine Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung der Lebenshilfe Gießen.
Die fast quadratische, im Kern romanische Anlage schützen der Halsgraben und eine Schildmauer. Neben dem spätgotisch geprägten Hauptbau, dessen Hofseite in Fachwerk errichtet ist, gehören zur Anlage die einen kleinen Burghof mit Brunnen umschließenden Bauten aus dem 14. bis 17. Jahrhundert sowie der frei stehende runde Bergfried, der im Kern aus dem 12./13. Jahrhundert stammt.
Die heute steinsichtige Kapelle gehört zur Vorburg. Sie ist im Kern romanisch und wurde aus Basaltbruchstein errichtet. Der einst dem heiligen Wendelin geweihte Bau war dem Grundriss nach ursprünglich ein Saalbau, den man 1708 zur Burgmauer hin erweiterte und mit einem Dachreiter mit Welscher Haube versah. Ein hohes Satteldach deckt den Bau. Ein mächtiger Strebepfeiler auf der Südseite und ein spitzbogig umgebauter Triumphbogen stammen vermutlich aus gotischer Zeit. Die Kapelle lässt sich giebelseitig durch ein von Sandsteingewänden gerahmtes Hochrechteckportal betreten, das ein rundbogiges Oberlicht bekrönt. Drei hohe Rundbogenfenster belichten den Innenraum. Den großen quadratischen Chor im Osten überspannt ein Kreuzgratgewölbe, während der Saal flach gedeckt ist. 1888 und 1933/1934 wurde die Kapelle zuletzt restauriert.