Bad Sooden-Allendorf (pm/aw). Für die Innensanierung von Schloss Rothestein in Bad Sooden Allendorf – konkret die Aufarbeitung des Parketts in der Eingangshalle und im Speisesaal, die Hausschwammsanierung der Holzvertäfelung sowie die Reinigung und Restaurierung der Raumschale – stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Lotterie GlücksSpirale 150.000 Euro zur Verfügung.
Auf einem Basalkegel über der Werra liegt südöstlich von Allendorf und vermutlich am Standort einer früheren Burg das weithin sichtbare und landschaftsprägende neogotische Schloss Rothenstein mit seinen Nebengebäuden. Begonnen wurde der Bau 1891 und fertiggestellt wurde er nach einem Eigentümerwechsel im Jahr 1900. Über eine zwei Kilometer lange Zufahrtsstraße erreicht man das Tor der neogotischen Schlossanlage. Dahinter befindet sich der Wirtschaftshof mit mehreren zweigeschossigen Wirtschaftsgebäuden. Ein Innenhof öffnet sich nach Süden hin zum Schlossgebäude.
Das steinsichtige Hauptgebäude besitzt eine bastionsartig vorgebaute Terrasse, einen dreigeschossigen vieleckigen Turm mit Spitzhelm und einen hohen, quadratischen Turm mit Zinnen und Eckwarten in der Art eines Bergfrieds. Das meist zweigeschossige Gebäude zeigt Stilelemente der englischen Spätgotik und besteht aus mehreren gegeneinander gesetzten Bauteilen mit Treppengiebeln, Erker, hohen Fenstern mit Mehrpass-Bekrönung, Eckquaderungen, Spitzbogenarkaden und -fenster sowie Natursteingewänden. Hohe schiefergedeckte Dächer mit Zwerchhäusern und Gauben bekrönen den Bau.
Bemerkenswert ist die qualitätvolle, reiche Innenausstattung. Den repräsentativen Auftakt zur Erschließung des Gebäudes bildet die zweigeschossige Halle, von der aus man im Erdgeschoss in das Speisezimmer und die Bibliothek gelangt. Eine großzügige Treppenanlage, die von einem Podest mit hohem Buntglasfenster mit Tierdarstellungen unterbrochen wird, führt in das Obergeschoss. Die Halle im Stil der englischen Spätgotik schmücken farbige Putzornamente, Säulen und Stuckelemente. Sie überspannt eine kassettierte hölzerne Tonnendecke. Die repräsentative Ausstattung der Halle setzt sich in den weiteren Räumen fort und ist trotz vielfältiger Schäden weitgehend original erhalten.