Instandsetzungsarbeiten an einer Villa in Baunatal Guntershausen

Baunatal-Guntershausen (pm/aw). Für die Instandsetzung der Fachwerkkonstruktion des Dachreiterturms an einer Villa im Grifter Weg in Baunatal Guntershausen stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Lotterie GlücksSpirale 51.700 Euro zur Verfügung. Den dazugehörigen Fördervertrag überbringt symbolisch bei einem Pressetermin vor Ort am Dienstag, den 30. August 2022 um 9.30 Uhr Claudia Ulrich, Ortskuratorin Kassel der DSD, im Beisein von Andreas Bickler von Lotto Hessen an die Denkmaleigentümer Elena Most und Jannick Ahrend.

Das Wohndenkmal stellt im Ort ein außergewöhnliches Beispiel für die repräsentative, großbürgerliche Wohnkultur zu Beginn des 20. Jahrhunderts dar. Sie besitzt besondere kunsthistorische, lokalgeschichtliche und architektonische Bedeutung. Am südlichen Rand von Guntershausen liegt eine repräsentative Villa inmitten eines umfriedeten Gartens. 1904 ließ sie Hans Mergard, Apotheker und Besitzer einer Dampfziegelei, im Landhausstil des Historismus als sein Wohnhaus errichten. Die aus mehreren vor- und zurückspringenden Bauteilen bestehende Villa erhebt sich auf einem hohen, steinsichtigen, rustizierenden Sockelgeschoss. Den Zugang eröffnet straßenseitig ein Portal über einem Seitenrisalit mit neobarocken Stilelementen. Über eine leicht ausschwingende Freitreppe erreicht man die zurückversetzte, klassizistisch gestaltete Haustür.

Das verputzte Erdgeschoss prägen hohe Stichbogenfenster. Im Obergeschoss ist der Eingangsrisalit in Zierfachwerk mit einem Schopfwalmdach ausgestattet. Das Dachhäuschen ist aus Fachwerk gestaltet. Die bewegte Dachlandschaft wird von einem quadratischen, in Sichtfachwerk ausgeführten Dachreiterturm mit allseitig belichtetem Turmzimmer und gestuftem Dach bekrönt.

Im Inneren betritt man eine Eingangshalle mit einläufiger Holztreppe und Galerie. Die Supraporten zeigen farbige Putzfelder mit floralen Ornamenten. In den Fenstern haben sich Bleiverglasungen erhalten. Den Kamin schmückt ein Wappen. Auch Stuckdecken sind noch erhalten. Bemerkenswert ist das Turmzimmer, das vollständig mit Landschaftsdarstellungen des Kasseler Malers Güllenbeck dekoriert ist.